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Eine 3D-gedruckte, recycelte Hütte

Am 19. Mai 2020 von Sandra S. veröffentlicht

Was wäre, wenn wir Holzreste dazu verwenden würden, um neue Bauwerke zu errichten? Das ist die Idee hinter der sogenannten Ashen Cabin, einer Hütte, die sich das Designstudio HANNAH ausgedacht hat: Aus mit Smaragd Asche Borer befallenem Holz (einer Käferart) errichtete das amerikanische Unternehmen mit Hilfe von 3D-Drucktechnologie und Robotern eine Hütte mitten im Wald. Dazu kamen mehrere 3D-Druckelemente, darunter auch der Schornstein.

Mit der Entwicklung des 3D-Drucks auf dem Baumarkt, der alternative Lösungen für die Errichtung der Wände unserer zukünftigen Häuser bietet, scheint es, dass dies mit einem größeren Respekt für die Umwelt einhergeht. Die Anzahl an Initiativen, die lokale Ressourcen und Materialien nutzen, wächst stetig. Sie haben unter anderem zum Ziel, den biologischen Fußabdruck zu reduzieren und eine Kreislaufwirtschaft zu fördern. Ein Beispiel dafür ist das Haus Gaïa, dessen Wände mit Abfällen aus dem Reisanbau 3D-gedruckt sind. Ashen Cabin schließt sich dieser Bewegung an, indem es 3D-Scannen, 3D-Drucken und die Zersetzung von befallenen Eschen kombiniert. Letztere sind in den Vereinigten Staaten sehr zahlreich: Die Larven des Smaragd Eschen Borer siedeln sich unter der Rinde des Baumes an, um dessen Phloem zu verzehren. Sie bilden dann verschiedene Galerien, die verhindern, dass Wasser und Nährstoffe im Baum richtig zirkulieren, wodurch die Esche geschwächt wird oder sogar absterben kann.

Ashen Cabin ist eine in 3D gedruckte und recycelte Holzhütte (Bildnachweis: Andy Chen / HANNAH)

HANNAH hat daher beschlossen, dieses befallene Holz, das oft verbrannt wird, um dessen Zersetzung zu beschleunigen, wiederzuverwenden. Sasa Zivkovic, Mitbegründer des Studios, erklärt: „Befallene Eschen zersetzen sich oft oder werden verbrannt, um Energie zu erzeugen. Leider setzen beide Szenarien CO2 in die Atmosphäre frei, und der Vorteil der Verwendung von befallenen Eschen für den Bau besteht darin, dass sie Kohlenstoff an die Erde binden und die Ausbeutung von häufiger verwendeten Holzarten ausgleichen„. Konkret konnte das Studio mit Hilfe eines 3D-Scanners Daten von mehreren Eschenstücken abrufen, so dass ein 6-achsiger Roboter die Stämme nach einem sehr präzisen Muster schneiden konnte. Das gesamte Holz bildet die Fassade des kleinen Hauses.

Neben der originellen Bauweise verwendete HANNAH den 3D-Betondruck, um mehrere Elemente seiner Kabine zu errichten, wie den gesamten Sockel, den Fußboden, die aus neun ineinandergreifenden Betonsegmenten bestehende Inneneinrichtung und sogar den Schornstein! Leslie Lok, der zweite Mitbegründer des Studios, fügt hinzu: „Wir wissen, dass Beton für 8% der gesamten CO2-Emissionen verantwortlich ist. Durch den Einsatz des 3D-Drucks vermeiden wir den Einsatz unnötiger Schalungen und können den Beton intelligent und nur dann einbringen, wenn es strukturell notwendig ist, wodurch wir den Verbrauch deutlich reduzieren und gleichzeitig die Integrität des Gebäudes erhalten“.

Die Hütte wurde in einem der Wälder Ithakas gebaut. Weitere Informationen zu dieser in 3D gedruckten Hütte aus Recyclingholz finden Sie hier. Möchten Sie eine Zusammenfassung der wichtigsten Neuigkeiten im 3D-Druck und der Additiven Fertigung direkt und bequem in Ihr Postfach? Registrieren Sie sich jetzt für unseren wöchentlichen Newsletter und folgen Sie uns auf Facebook und Twitter um stets auf dem Laufenden zu bleiben! Außerdem sind wir auch auf LinkedIN und auf Youtube zu finden.

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