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3D-gedruckter Speck erobert spanische Supermärkte

Am 16. November 2023 von Astrid Z. veröffentlicht

Pflanzliche Produkte sind dabei, die Lebensmittelindustrie zu revolutionieren. In zahlreichen europäischen Ländern wie Deutschland, den Niederlanden und Österreich gibt es inzwischen eine breite Palette dieser Lebensmittel in den Supermärkten und die Menschen sehen sie als gesunde Alternative zum Fleischkonsum in großen Mengen. In diesen Ländern gibt es Thunfisch, Lachs oder Schweinefleisch auf pflanzlicher Basis, die in Geschmack und Konsistenz den tierischen Vorbildern, denen sie nachempfunden sind, sehr ähnlich sind. Dieser Trend hin zum plant-based meat breitet sich auch auf andere Länder aus, zum Beispiel Spanien. Dort fördern die Unternehmen Cocuus und Foodys kontinuierlich den Verzehr von Fleischalternativen und sind auf dem spanischen Markt Vorreiter für pflanzliche Produkte als Alternative zu Fleisch. Nun machen sie mit 3D-gedrucktem Speck auf sich aufmerksam.

In den letzten Jahren hat Foodys Produkte wie Burger und Nuggets aus Pflanzen auf den Markt gebracht und versucht, das ursprüngliche Nahrungsmittelvorbild nachzuahmen. Die Grundidee ist es, eine Alternative zu Fleisch zu schaffen, um die Nachhaltigkeit zu fördern. Bei Foodys sind alle Produkte auf pflanzlicher Basis, bei Cocuus trifft das allerdings nicht auf alle Produkte zu. Das Unternehmen arbeitet seinerseits mit dem 3D-Druck in vier verschiedenen Bereichen, vom 3D-Druck von Fleisch aus Pflanzen, Zellen oder dem Fleisch selbst bis hin zu dem, was sie „Softmimic“ nennen, d. h. Pürees, die echten Lebensmitteln ähneln. Dank der Verbindung dieser verschiedenen Bereiche war es möglich, 3D-gedruckten Speck herzustellen.

CEOs de ambas empresas dándose la mano

Foto vom Zeitpunkt der Vereinbarung zwischen Foodys und Cocuus zur Durchführung des Projekts.

Wie kam es zu diesem Projekt?

Die beiden Unternehmen starteten dieses gemeinsame Projekt vor einigen Monaten mit der Absicht, die weltweit erste, großtechnische Anlage für biologische, 3D-gedruckte Lebensmittel auf Pflanzenbasis zu errichten. Unternehmen wie REVO FOODS stellen ebenfalls in großem Maßstab 3D-gedruckte pflanzliche Lebensmittel her, verfügen aber nicht über eine Produktionsanlage wie Cocuus und Foodys. Dank dieses Projekts ist eines klar geworden: Die Herstellung von 3D-gedrucktem Speck erfordert weniger Ressourcen und verursacht weniger Umweltverschmutzung. „Wir sind in der Lage, in fünf Minuten den Speck zu reproduzieren, den zwei Schweine in einem ganzen Leben produzieren“, so Cocuus.

Eigenschaften des 3D-gedruckten Specks

Sie fragen sich vielleicht, was der Unterschied zwischen normalem Speck und Cocuus- und Foodys-Speck ist, abgesehen von der Tatsache, dass der letztgenannte aus Pflanzen und der andere von einem Tier stammt. Wir alle wissen, dass Speck ein ziemlich fettreiches Lebensmittel ist, das der Gesundheit nicht förderlich ist und in großem Maße zu Homer Simpsons Statur beigetragen hat. Der pflanzliche Speck von Cocuus und Foodys wird in 3D gedruckt, wodurch ein gesünderes Grundmaterial verwendet werden kann, das dann in die Form des Specks gedruckt wird. Dieses Basismaterial enthält nur ein Drittel des Fettgehalts des Originalspecks. Außerdem handelt es sich beim enthaltenen Fett um ungesättigten Fettsäuren, die besser für die Gesundheit sind als die gesättigten Fette im Schweinespeck.

Tiras de bacon fritas impresas en 3D

Der 3D-gedruckte Speck von Foodys und Cocuus ist nicht nur aufgrund seiner Pflanzenbasis gesünder als das tierische Original.

Seine außergewöhnlichen Eigenschaften verdankt der 3D-gedruckte Speck den Zutaten, aus denen er hergestellt wird, wie Olivenöl, Äpfel oder Karotten. Deshalb ist dieser Speck aus dem Drucker eine gesunde Alternative zum Originalspeck vom Tier. Das Produkt richtet sich also nicht nur an Veganer oder Vegetarier, sondern soll Menschen, die sich gesünder ernähren wollen, neue Wege aufzeigen und den Einstieg in eine gesündere Lebensweise erleichtern. Für wahre Speck-Liebhaber ist der gesundheitliche Vorteil allerdings noch kein ausschlaggebendes Argument, sich der Alternative hinzugeben. Daher haben Cocuus und Foodys besondere Anstrengungen unternommen, um sowohl die Textur als auch den Geschmack von echtem Speck so gut wie möglich nachzuahmen.

Der 3D-gedruckte Speck ist seit kurzem in spanischen Supermärkten erhältlich, insbesondere in Carrefour-Supermärkten in verschiedenen Teilen Spaniens. Beide Unternehmen versuchen nun, neue pflanzliche Lebensmittel wie Thunfisch oder Meeresfrüchte zu entwickeln, um ein breites Angebot zu schaffen und neue Kunden zu gewinnen. Wir werden bald sehen, ob dieses neue Produkt auf dem Markt gut angenommen wird oder ob die spanische Öffentlichkeit noch nicht bereit für diese Veränderung ist. Werden Sie beim nächsten Mallorca-Urlaub die Gelegenheit nutzen, den 3D-gedruckten Speck zu kosten?

bacon impreso en 3D en las estanterías del carrefour

Der 3D-gedruckte Speck zieht in die Regale der spanischen Supermärkte ein. (Bild: Carrefour)

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*Bildnachweise: Foodys und Cocuus

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