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Neue Behandlungsmöglichkeiten am Auge mit 3D-gedruckter Mikronadel

Am 27. Juni 2018 von Kathrin J. veröffentlicht
3D-gedruckte Mikronadel

Der Assistenzprofessor Kuen-Ren Chen ist derzeit an der Entwicklung einer 3D-gedruckten Mikronadel. Mit dieser könnten zukünftig neue Behandlungsmöglichkeiten bei Augenerkrankungen geschaffen werden. Unter anderem sei Ziel der Forschung von Chen, dass die direkte Abgabe von Medikamenten in das Auge mit der 3D-gedruckten Mikronadel realisiert werden kann. Um das Forschungsprojekt nun weiter voranzutreiben hat der Assistenzprofessor nun sogar ein großzügiges Stipendium der Washington State University erhalten.

3D-Druck in der Medizin spielt eine wichtige Rolle und viele Forschungsprojekte in diesem Bereich bringen erstaunliche Ergebnisse hervor. So wurde kürzlich erst die Entwicklung einer erstmals 3D-gedruckten menschlichen Hornhaut von Forschern der Newcastle University hergestellt. Zuvor ist es dem Team einer neuseeländischen Universität bereits gelungen eine Hornhaut aus Fischschuppen mit dem 3D-Drucker zu fertigen. Das Projekt von Kuen-Ren Chen bietet womöglich noch größeres Potential um die Behandlungen von vielen Augenerkrankungen mit der 3D-gedruckten Mikronadel zu revolutionieren.

3D-gedruckte Mikronadel

Ein Prototyp der 3D-gedruckten Mikronadel (© Washington State University).

Direkte Medikamentenabgabe mit 3D-gedruckter Mikronadel

Behandlungen am Auge gestalten sich als sehr schwierig und kostenintensiv. Das Auge ist ein äußerst empfindliches Sinnesorgan und die Behandlungen wie direkte Augeninjektionen oder Lasertherapie sind immens teuer. Zudem birgen gerade die Laserbehandlungen zum Teil riskante Nebenwirkungen. Aus all diesem Gründen hat sich Assistenzprofessor Kuen-Ren Chen an die Entwicklung einer 3D-gedruckten Mikronadel gemacht und mit dieser neue Behandlungsmethoden zu erforschen.

Das Ziel dieses Forschungsprojekts ist es, eine minimal-invasive und schmerzfreie Alternative zu den Injektionsnadeln zu schaffen. Durch die 3D-gedruckte Mikronadel sollen die Medikamente direkt im Auge des Patienten abgegeben werden. Möglich gemacht werden soll das durch die Weiterentwicklung der Mikronadel-Technologie durch eine Ent- bzw. Verriegelungstechnik, um die 3D-gedruckte Mikronadel unter Zuhilfenahme eines Polymergels am Auge anzubringen und zu „verriegeln“. Dadurch könnte dann eine Medikamentenabgabe über einen längeren Zeitraum gewährleistet werden. Nach der Behandlung sei die Mikronadel dann wieder leicht zu entfernen.

3D-gedruckte Mikronadel

Die 3D-gedruckte Mikronadel könnte eine Alternative zur Laserbehandlung und Augeninjektion darstellen (© Smile Eyes).

Mit Forschungsstipendium zum medizinischen Durchbruch

Dem Assistenzprofessor Chen wurde dazu ein Stipendium im Wert von 264.000 US-Dollar zur Verfügung gestellt, um die Forschung und Entwicklung der 3D-gedruckten Mikronadel in den nächsten 18 Monaten weiter voranzutreiben.

3D-gedruckte Mikronadel

Assistenzprofessor Kuen-Ren Chen

Großes Potential bietet das Projekt mit Sicherheit, denn es würden sich viele Vorteile bei der Behandlung von Augenkrankheiten ergeben. Abgesehen davon, dass die Behandlung sehr viel effizienter und kostengünstiger wäre, würde dem Patienten auch ein langer Aufenthalt oder häufige Krankenhausbesuche erspart bleiben, da die Nadel bis zu einem Monat konstant die Medikamente abgeben könnte.

Einsatz finden könnte die 3D-gedruckte Mikronadel unter anderem bei altersbedingter Makuladegeneration, an der etwa 4,5 Millionen Menschen allein in Deutschland leiden, oder bei diabetischer Retinopathie. Zur Zeit wird intensiv an der Form der Mikronadel und dem Verrieglungsmechanismus gearbeitet und man darf hoffen, dass das Forschungsteam um Kuen-Ren Chen erfolgreich ist.

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