Tschechien feiert die Olympischen Spiele mit 3D-gedrucktem Eiffelturm
Am Freitag, dem 26. Juli 2024, wurden die Olympischen Sommerspiele 2024 in Paris offiziell eröffnet! Seitdem haben wir unglaubliche Leistungen von Athleten aus aller Welt in etwa 40 Sportarten gesehen. Rund um den Globus fiebern zahlreiche Menschen mit ihren Sportler mit. Aber natürlich kann nicht jeder nach Frankreich kommen, um die Spiele live mitzuverfolgen. Wie erleben also verschiedene Länder die Sommerspiele und feuern ihre Athleten an? Neben den zahlreichen Möglichkeiten zu Public Viewing gibt es auch einige kreative Innovationen, um die Spiele groß zu feiern. In Tschechien hat man so einen verkleinerten Eiffelturm aus Meeresmüll in 3D gedruckt. Dieser 3D-gedruckte Eiffelturm ist derzeit auf dem offiziellen Olympischen Festival des Landes ausgestellt.
Das ursprünglich im April 2024 angekündigte Projekt wurde von der tschechischen Firma 3DDen und der tschechischen Olympiamannschaft entwickelt und in der Nähe des Mostsees in Nordböhmen errichtet. Es ist das Herzstück des olympischen Festivals, das an den Ufern des Sees stattfindet, wo die Besucher verschiedene Sportarten ausprobieren und tschechische Athleten bei ihren Wettkämpfen beobachten können. Es ist eine prächtige Hommage an Frankreich, die auch dem verstärkten Engagement für Nachhaltigkeit bei den Olympischen Spielen entspricht, denn das 12,5 Meter hohe Bauwerk wurde vollständig aus Plastik aus dem Meer hergestellt.
So wurde der 3D-gedruckte Eiffelturm erstellt
Umweltfreundlichkeit ist das Motto von Paris 2024. Die französischen Behörden arbeiten hart daran, die Stadt so grün wie möglich zu gestalten, u. a. mit mehr pflanzlichen Lebensmitteln (auch wenn sich einige darüber beschwert haben), recycelten Materialien für temporäre Arenen, einem Schwerpunkt auf öffentlichen Verkehrsmitteln und neuen Fahrradwegen und vielem mehr. Und Nachhaltigkeit war auch die Idee hinter diesem 3D-gedruckten Eiffelturm. Nach Angaben des Geschäftsführers von 3DDen wurde er aus etwa 1,3 Tonnen Meeresmüll hergestellt.
Die Verschmutzung durch Kunststoffe ist eines der größten Umweltprobleme der Welt. Derzeit befinden sich schätzungsweise 75 bis 199 Tonnen Plastikmüll in unseren Ozeanen. Deshalb suchen immer mehr Menschen nach Möglichkeiten, diese Materialien auf produktivere Weise zu verwenden und zu recyceln. In diesem Fall verwendete 3DDen etwa 800.000 Plastikflaschen, die an der Küste Thailands entnommen wurden, um die Struktur zu schaffen.
Um die Flaschen zu verwenden, hat 3DDen eine spezielle Technologie entwickelt, die das Unternehmen OPET nennt, um die Kunststoffabfälle in 3D-Druckerfilamente zu transformieren. Dabei wird der Abfall in Granulat verwandelt, bevor er zu Filamenten wird. Auch für den Druck selbst musste ein spezieller Drucker verwendet werden, denn, so der Geschäftsführer von 3DDen, Jan Hřebabecký: „Man kann nicht auf den ersten Blick oder durch Anfassen erkennen, dass es sich um recycelten Kunststoff aus Meerwasser handelt. Der Unterschied wird erst während des Druckvorgangs deutlich. Das Material erfordert sehr spezifische Bedingungen für Fluss, Temperatur und Kühlung, aber ich werde Ihnen keine Details verraten, denn das ist unser Produktionsgeheimnis.“
Zu den Herausforderungen des Drucks gehörte die Tatsache, dass das Material wesentlich weicher ist als normaler Kunststoff und sich daher schwer verarbeiten lässt. Das Material kann in einem normalen Drucker auskristallisieren und sofort zerstört werden. Es gibt jedoch auch Vorteile, denn das Material hilft nicht nur beim Recycling, sondern ist auch preiswerter als viele andere Kunststoffe.
Der 3D-gedruckte Eiffelturm wurde in 1.500 Einzelteile zerlegt und dann direkt am Mostsee zusammengebaut, wobei allein der untere Teil 5,1 Meter misst und die Spitze über 100 kg wiegt. Der 3D-gedruckte Eiffelturm wird während der Sommerspiele in Paris, d. h. vom 26. Juli bis zum 11. August, vor Ort bleiben. Weitere Informationen über das Projekt finden Sie auf der Website von 3DDen HIER.
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*Titelbildnachweis: 3DDen