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Ein 3D-gedruckter Bücherkiosk öffnet seine Türen in Shanghai

Am 21. September 2021 von Regina P. veröffentlicht

Im Wissenschafts- und Technologiepark Baoshan Wisdom Bay in Shanghai treffen Besucher nun auf einen 3D-gedruckten Bücherkiosk. Die von Professor Xu Weiguo von der Tsinghua University School of Architecture entworfene geschwungene Struktur ist Teil des Art Bridge Space Buchladens und kann für Ausstellungen, akademische Diskussionen und literarische Austauschveranstaltungen genutzt werden. Der für dieses Projekt verwendete 3D-Drucker sowie die Materialien wurden vom Team selbst entwickelt.

Immer mehr architektonische Vorhaben nutzen die additive Fertigung: Dank der 3D-Technologien werden Architekten dazu befähigt sowohl kreative, umweltfreundlichere aber auch funktionale Strukturen zu entwerfen. Der Beton 3D-Druck kann vielfältig eingesetzt werden: sei es zur Errichtung von Einfamilienhäusern oder für Büros. Das Verfahren wird auch im Kultursektor und der Literatur immer beliebter, wie das neue Projekt in China zeigt. Der Bücherkiosk ist Teil der städtischen Vision, welche vorsieht Bücher für alle Lesebegeisterten zugänglich zu machen – im 3D-gedruckten Raum soll sich dies verwirklichen.

Links: Bauprozess; Rechts: Endergebnis

3D-gedruckter Bücherkiosk: von der Planung zur Entstehung

Am Anfang des Projekts stand eine Skizze, welche mit der Maya Software von Autodesk weiterentwickelt wurde. Dort wurden der Raum und die Struktur für die baulichen Anforderungen entworfen, und die spätere Ausführung für den 3D-Drucker bestimmt. Die Codierung vor dem Druck mündet in einer digitalen Datei, welche vom 3D-Drucker gelesen wird, um so die ursprünglichen Idee zu realisieren. Zur Herstellung hat das Team von Professor Xu Weiguo einen 3D-Drucker mit einem Roboterarm eingesetzt, der die Struktur Schicht für Schicht entstehen lässt. Beim verwendeten Material handelt es sich um Betonfasern, für welche keine Stützen wie Stahlstangen oder Schalungen benötigt werden. Dies stellt zweifellos einen der größten Vorteile der additiven Fertigung im Bausektor im Vergleich zu herkömmlichen Verfahren dar: denn diese sind deshalb mit mehr Zeit, Kosten und Material verbunden.

Architektonisch ist die Konstruktion als Hohlwand konzipiert, die mit Wärmedämm-Mörtel gefüllt wird. Die Oberfläche des Gebäudes weist zwei Arten von Texturen auf: die erste stellt einen laminierten Druck dar, die zweite, welche sich an der Seitenwand vor dem Eingang befindet, erinnert im Hinblick auf die Textur an ein vorstehendes Textilmuster. Der Kiosk verfügt über eine Gesamtfläche von 30 Quadratmetern und bietet damit Platz für 15 Personen. Im oberen Teil finden Besucher eine Art Kuppel vor, in welcher natürliches einfällt und so zur Freude am Lesen beiträgt. Dieses Projekt zeigt einmal mehr, welches Potenzial die 3D-Technologien als intelligente Form des Bauens bietet: Zeit-, Material- und Arbeitsersparnis können erzielt werden sowie die Möglichkeit, komplexere und unregelmäßigere Formen zu schaffen, was mit herkömmlichen Methoden undenkbar wäre.

Die 3D-gedruckte Seitenwand besticht mit einem innovativen Muster

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