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Könnten 3D-Druck Tennisbälle die Zukunft für ein nachhaltiges Tennis sein?

Am 27. August 2025 von Nele, H. veröffentlicht

Tennisbälle halten nicht ewig. Ihre Lebensdauer hängt von der Art des Balls und dem Spielstil ab: Druckbälle halten bei mäßiger und Freizeitnutzung in der Regel zwischen einer und drei Wochen, bei einem Wettkampfspiel jedoch nur zwischen einer und drei Stunden. Mit der Zeit führen sich immer wieder wiederholende Bewegungen zu einer Abnutzung des Filzes und einem Druckabfall im Inneren, was zu einem geringeren und unregelmäßigen Sprungverhalten führt. Die Auswirkungen auf die Umwelt sind erheblich. Jedes Jahr werden weltweit mehr als 300 Millionen Tennisbälle hergestellt, und nach ihrer kurzen Lebensdauer landen die meisten auf Mülldeponien, wo sie bis zu 400 Jahre brauchen, um sich zu zersetzen. Um dieses Problem anzugehen, hat Noé Chouraqui, Student im dritten Jahr des Studiengangs Industrial and Product Design an der Central Saint Martins, POINT entwickelt – 3D-Druck Tennisbälle aus umweltfreundlichen Materialien. Diese Bälle sind langlebig und vollständig recycelbar und stellen eine nachhaltige Alternative zu herkömmlichen Bällen dar. Sie könnten sogar von der International Tennis Federation (ITF) für den offiziellen Einsatz in Spielen zugelassen werden.

Um POINT zu entwickeln, führte Chouraqui zahlreiche Tests durch und probierte verschiedene Filamente, interne Gitterstrukturen und Druckparameter mit Software wie Fusion 360 und BambuLab Studio aus. In einem Interview mit Dezeen erklärte Chouraqui, dass er ein hochfestes PLA-Filament (PLA-HR) verwendete, das aus pflanzlichen Materialien (hauptsächlich Maisstärke) hergestellt wurde. Nach mehreren Versuchen gelang es ihm, einen Ball zu entwickeln, der ein präzises Gleichgewicht zwischen Widerstandsfähigkeit, Sprungkraft und Haltbarkeit aufweist. Und all der Aufwand hat sich für den jungen Erfinder gelohnt: nun verfügt er über ein einzigartiges und sehr effektives patentiertes Design. Um die nachhaltigen Bälle genauso umweltbewusst zu verpacken, entwarf Chouraqui zusätzlich Kartonröhren als Aufbewahrungsmethode.

Die neonfarbenen POINT-Tennisbälle imitieren das ikonische Aussehen klassischer Tennisbälle.

Jamie Capel Davies, wissenschaftlicher und technischer Direktor der ITF, hat die POINT-Bälle bereits offiziell getestet. Trotzdem überprüft die Technische Kommission der ITF verwendbare Daten über das POINT Projekt und erwägt eine Anpassung der Regeln, um nachhaltige Alternativen für offizielle Spiele zuzulassen. Laut Chouraqui zeigte der Prototyp „eine vielversprechende aerodynamische Leistung, die der von herkömmlichen Tennisbällen sehr ähnlich ist“.

POINT ist ein weiteres Beispiel dafür, wie die additive Fertigung als Werkzeug für eine nachhaltigere Zukunft eingesetzt werden kann. „Ich habe POINT entwickelt, um zu zeigen, dass Nachhaltigkeit und hohe Leistungsstandards Hand in Hand gehen können“, schrieb Chouraqui in der Beschreibung seines Projekts. „Es zeigt, dass Innovation und Technologie die Umweltbelastung erheblich reduzieren können, indem sie Tennisausrüstung verändern und einen Wandel in der gesamten Sportindustrie anstoßen.“ Weitere Informationen zum Projekt finden Sie HIER. Und wenn Sie mehr darüber erfahren möchten, wie additive Fertigung im Sport eingesetzt wird, sehen Sie sich unsere Infografik HIER an.

Die recycelbare Verpackung bietet Platz für vier Bälle.

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*Bildverweise: Noé Chouraqui

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