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3D-gedruckte Skulpturen auf Zillertaler Bergstation

Am 27. März 2024 von Astrid Z. veröffentlicht

Wer im Zillertal Ski fährt, profitiert nicht nur von den hervorragenden Pisten und dem einzigartigen Panorama der Alpen, sondern von nun auch an von spektakulärer Kunst. Seit Kurzem thronen drei gigantische Skulpturen den Gipfel bei der Bergstation der neuen 10er-Gondelbahn „Wilde Krimml“. Die Skulpturen mit ihren metallisch glänzenden Köpfen wurden in ihrer ursprünglichen Klein-Version von Hand gefertigt und dann auf ihr letztendliches Ausmaß hochskaliert. Mit ihrer nun vollendeten Größe von jeweils 2,8 m und einem Gewicht von 1500 kg stehen die überlebensgroßen Plastiken nun auf 2500 m und bieten den Betrachtern einen spektakulären Anblick.

Die Plastiken wurden im 3D-Druckverfahren hergestellt und es handelt sich um die bisher weltweit größten 3D-Drucke aus Quarzsand. Hinter dem Projekt steht der Tiroler Bildhauer und Zeichner Magnus Pöhacker, welcher zusammen mit den Ziller Bergbahnen, dem Zillertaler Dienstleister WESTCAM und dem deutschen Druckerhersteller voxeljet an der Umsetzung des Vorhabens arbeitete. Pöhacker erfüllte sich mit diesem Projekt einen persönlichen Traum und hebt die Bedeutung der Zusammenarbeit der Beteiligten für dessen Umsetzung hervor: „Mein Traum war es immer schon, kleine im Atelier gefertigte Kunst-Exponate groß in der majestätischen Bergwelt zu präsentieren. Was die meisten für unmöglich gehalten haben, wurde dank  WESTCAM am Ende Wirklichkeit. Ich bin mächtig stolz, dass wir das gemeinsam geschafft haben.“

Das Scan-Modell der Gips-Originale.

Zunächst arbeitete Pöhacker an den Modellen für die drei Skulpturen und stellte diese per Hand aus Gips her. Im Anschluss erfolgten der 3D-Scan der etwa 40 cm großen Skulpturen und die Erstellung eines Produktionsmodells durch WESTCAM. Der nächste Schritt war der eigentliche Druck. Da es sich um riesige Skulpturen handelt, musste der verwendete Drucker die nötigen Kapazitäten dafür mitbringen. Aus diesem Grund wurde der Druck ausgelagert und an den deutschen Druckerhersteller und WESTCAM-Partner voxeljet übergeben. Voxeljet druckte die riesigen Objekte im Binder Jetting-Verfahren mit Quarzsand auf seinem industriellen 3D-Drucker VX 4000.

Um die Skulpturen auch vor jeglicher Witterung am Berg zu schützen, wurden sie mit einer Speziallegierung in Metallic-Silber veredelt. Diese sorgt einerseits für Beständigkeit gegen Wind, Regen, Schnee und Kälte, andererseits für einen noblen und eleganten Glanz, der die Zeiten übersteht. Zum Abschluss erfolgten der Transport und die Montage der Repliken auf 2.500 Meter Seehöhe. Die Herausforderungen dieser Angelegenheit wurden im Vorhinein miteinkalkuliert. So fanden sich in den gefertigten Modellen bereits Armierungen und ein integriertes Stahlgerüst und Gewindebuchsen vereinfachten die Positionierung und Befestigung.

Der Druck der Skulpturen wurde von voxeljet durchgeführt.

Tiroler Trio sorgt für Tourismus-Magnet im Zillertal

Beeindruckend sind nicht nur die endgültigen Skulpturen auf der Bergstation „Wilde Krimml“, sondern auch die schnelle Projekt-Durchführung. Pöhacker betont, dass dies nur durch gezieltes Teamwork aller Partner möglich war: „Wir waren und sind ein starkes Tiroler Trio aus Kunst, High-Tech und Tourismus“. Auch Harald Spiegl, zuständig für Konstruktion und 3D-Druck bei WESTCAM schließt sich dieser Meinung an und erläutert: „WESTCAM hat die Statue als kleines Gipsmodell gescannt und auf 2,8 m skaliert. Mit den Inputs von Künstler, Statiker und Stahlbauer haben wir dann das Modell für die Produktion im 3D Sanddruck erstellt. Von der Beauftragung bis zur Installation am Berg vergingen lediglich 3 Monate!”

Bisher waren die Rückmeldungen zu den 3D-gedruckten Skulpturen am Berg äußerst positiv und die Auftraggeber erwarten sich, dass das Kunst-Projekt auch in Zukunft die Massen lockt und den Tourismus ankurbelt. In Auftrag gegeben und finanziert haben das Projekt die Zeller Bergbahn bzw. die Zillertal Arena. Geschäftsführer Franz Kranebitter zeigt sich beeindruckt vom innovativen und technologischen Charakter des Projekts, aber auch von dessen Potential als Publikums-Magnet: „Es erfüllt uns mit Stolz, dass wir dieses einzigartige Projekt, eine Synthese aus Kunst, High-Tech und Tourismus auf einer beeindruckenden Höhe von über 2.500 Metern, in enger Zusammenarbeit mit unseren Partnern realisieren konnten. Dieses Vorhaben war sowohl inspirierend als auch eine Herausforderung, welche erst durch den Einsatz innovativer und fortschrittlicher Technologien von WESTCAM möglich wurde. Wir sind überwältigt von der positiven Resonanz und Anziehungskraft, die diese Attraktion auf unsere Gäste seit ihrer Eröffnung ausübt.

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*Bildnachweise: Zillertal Arena, Marcus Pöhacker, voxeljet

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