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Siebenjähriger lernt dank 3D-gedruckter Orthese laufen

Am 18. Juni 2018 von Kathrin J. veröffentlicht
3D-gedruckte Orthese

Der 7-jährige Nick wurde mit zerebraler Kinderlähmung geboren, was eine Bewegungsstörung hervorruft, wodurch der Junge nicht alleine laufen konnte. Da die Prognose der Ärzte diesbezüglich nicht optimistisch war, beschloss sein Vater Matej sich dem 3D-Druck zuzuwenden. Er entwickelte letztlich ein neues Verfahren zur Herstellung von 3D-gedruckten Orthesen mit einem Formlabs 3D-Drucker, mit denen es Nick und vielen weiteren Kindern zukünftig ermöglicht werden kann, im wahrsten Sinne des Wortes selbstständig durch das Leben zu gehen.

Der medizinische Einsatz von 3D-Druck liegt sehr oft im Feld der Herstellung von Prothesen oder Orthesen. Über die unterschiedlichen 3D-gedruckten Prothesen, die bereits auf dem Markt sind, haben wir in unserem Ranking bereits berichtet.

3D-gedruckte Orthese

Der kleine Nik und seine Eltern (© Formlabs)

Darüber hinaus gibt es auch einige Akteure, wie beispielsweise das deutsche Unternehmen Mecuris, die sich konkret auf die Herstellung von individuell angepassten Prothesen spezialisiert haben. Ähnlich wie Matej, der ein innovatives Verfahren entwickelte, um 3D-gedruckte Orthesen für Kinder und auch insbesondere für seinen kleinen Sohn Nik herzustellen.

Alleine laufen dank 3D-Druck

Weltweit leiden rund 17 Millionen Menschen unter Zerebralparese wie Nik. Die durch eine Hirnschädigung ausgelöste Lähmung führt teilweise zu schweren körperlichen Behinderungen. Besonders für Kinder gab es keinerlei Orthesen, die sowohl bezahlbar, individuell angepasst als auch schnell herzustellen waren. Nicks Vater wollte das von den Ärzten prognostizierte Schicksal seines Sohnes, nämlich dass er niemals selbstständig laufen werden könne, nicht akzeptieren und begann so an der Entwicklung von 3D-gedruckten Orthesen zu arbeiten.

3D-gedruckte Orthese

Die maßgefertigten Orthesen werden mit dem Form 2 Stereolithographie-3D-Drucker in hoher Auflösung gefertigt.(© Formlabs)

„Orthesen brauchen nicht zu schmerzen, nur ohne Schmerz können die Kinder sie akzeptieren.“, sagte Matej und eben dieser Gedanke spornte ihn wohl bei der Entwicklung an und fürte zu dem erhofften Erfolg, denn sein Sohn Nik konnte bereits nach drei Tagen seine ersten Schritte mit seiner neuen 3D-gedruckten Orthese gehen.

3D-gedruckte Orthese verändert Leben von Vater und Sohn

Matej zog eine konsequente Entscheidung aus diesem Erfolg und entschied sich dazu seinen Job zu kündigen und sein eigenes Unternehmen namens aNImaKe zu gründen, um zwei Ziele zu verfolgen: Zum einen will er auch anderen Kindern zu schnellen maßgeschneiderten 3D-gedruckte Orthesen verhelfen und zum anderen möchte er den jetzigen Zustand der Gesundheitsbranche mit seinem Verfahren und Unternehmen verändern. Sein Verfahren hat Matej sich dazu schon EU-zertifizieren lassen und ist zum FDA-Patent angemeldet.

3D-gedruckte Orthese

Vor dem 3D-Druck werden die Füße des Patienten in der korrigierten Position auf einen Vakuumbeutel gelegt und ein 3D-Scan gemacht. (© Formlabs)

Im Rahmen von aNImaKe wird anhand von fünf Schritten eine 3D-gedruckte Orthese für den Patienten gefertigt. Dabei werden erst die Füße des Patienten in der korrigierten, tragenden (d.h. stehenden) Position auf einen Vakuumbeutel gelegt. Danach erfolgt der 3D-Scan der Füße. Die Scandaten werden anschließend zusammengebracht und bereinigt, um eine genaue Darstellung des Fußes des Patienten zu erhalten und letztlich die Orthese mit der CAD-Software konstruieren zu können. Die Fertigung der Orthese erfolgt mit dem Form 2 Stereolithografie 3D-Drucker von Formlabs und als 3D-Druckmaterial dient ein dauerhaftes Harz.

Durch die 3D-Technologie ist es Matej möglich individuell 3D-gedruckte Orthesen in weniger als 24 Stunden herzustellen. Mehr Informationen finden Sie dazu im Blogeintrag auf der Webseite von Formlabs und im folgenden Video:

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