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Zero Waste-Kreislaufwirtschaft im Design mit 3D-gedruckten Möbelstücken aus recycelten Holzabfällen

Am 21. Juli 2023 von Astrid Z. veröffentlicht

Heute präsentieren wir Ihnen einen weiteren Artikel aus unserer neuen Sommer-Rubrik #3DSommer. Den ganzen Sommer über stellen wir Ihnen jeden Freitag interessante Projekte rund um die additive Fertigung vor und berichten über sommerliche 3D-gedruckte Konsumgüter und Entwicklungen! Nach den 3D-gedruckten Rasierern von Gillette und den Hochzeitskleidern mit 3D-gedruckten Details geht es heute mit 3D-gedruckten Möbelstücken aus recycelten Holzabfällen weiter.

Abfallverwertung spielt in der Kreislaufwirtschaft eine entscheidende Rolle. Die Wiederverwertung von Materialien „aus dem Mülleimer“ und nachhaltigere Produktionsverfahren sind daher entscheidend, um das Ökosystem nicht noch mehr zu belasten und auf lange Frist zu stärken. Additive Fertigung und Nachhaltigkeit gehen Hand in Hand, umso mehr, wenn für die Prozesse umweltschonende Ressourcen zum Einsatz kommen. Eine Gruppe israelischer Designer hat sich zum Disrupt.Design Lab (D.DLAB) zusammengeschlossen und ein Konzept entwickelt, um 3D-gedruckte Möbelstücke aus recyceltem Holz herzustellen. Die Designgruppe will somit an der Kreislaufwirtschaft von Holz einhaken und die riesigen Mengen, die jährlich an Holzabfällen anfallen, wiederverwerten. Aus diesem Ansatz ist das Projekt WoodenWood entstanden.

3D-gedruckte Möbelstücke

Zwei Hocker mit 3D-gedruckten Sitzelementen des Projekts WoodenWood. (Bild: D.DLAB)

Das WoodenWood Project betont die zweifache Verwendung von Holz, was einerseits auf die recycelten Abfälle anspielt, aber auch auf die unterschiedlichen Holz-Ressourcen, mit denen gearbeitet wird. Die Designer kombinieren bei diesem Projekt nämlich traditionelle Holzbestandteile mit einem digital hergestellten Holztextil, um Holz auf effektive Weise wiederzuverwerten und außerdem die Designmöglichkeiten zu erweitern. Dieses Holztextil besteht aus einer Mischung aus Sägespänen und Bindemitteln auf Zellulose-Basis. Die Designer nennen dieses Rattan-ähnliche Gemisch Daika. Mithilfe eines Roboterdrucksystems wird die Daika-Pasta dann per Extrusion auf eine traditionell gefertigte Holzstruktur gedruckt. Die endgültigen Möbelstücke entstehen so aus einer Kombination von herkömmlichen Holztechniken mit 3D-Druck.

3D-gedruckte Möbelstücke ebnen Weg Richtung Zero Waste-Produktion im Design-Sektor

D.DLAB stellt auf diese Weise maßgeschneiderte Möbelstücke, Sitzgelegenheiten, ergonomische Stühle und Hocker her. Die gefertigten Sitzelemente sind fest, ästhetisch und ergonomisch. Das Design begünstigt diese Eigenschaften zusätzlich. Im Produktionsflow werden zudem parametrische Designmethoden einbezogen, sodass die Sitzelemente personalisiert und maßangefertigt werden können. Ziel von D.DLAB ist es, es Designern möglich zu machen, sich aktiv an der Kurssetzung neuer Richtungen für die gebaute Umwelt zu beteiligen und eine Zero Waste-Wirtschaft im Design zu ermöglichen. Das Team rund um den Architekten und Assistenzprofessor Shany Barath am Technion-Institut arbeiten daher auch mit anderen Ressourcen und versucht sich im Druck mit recyceltem Kaffee-Filament, Kohlefasern und Lehm.

3D-gedruckte Möbelstücke

Per Extrusion wird Daika auf das gefertigte Stuhlgerüst aufgedruckt, sodass am Ende des Prozesses daraus nachhaltige Designer-Möbelstücke entstehen. (Bild: D.DLAB / Say.Researchteam)

Bisher stoßen die Design-Sitzgelegenheiten, die aus dem Projekt WoodenWood hervorgegangen sind, auf großen Zuspruch. Das Projekt wurde unter anderem im Rahmen der diesjährigen Designwoche in Mailand vorgestellt und hat dort in Bezug auf Design und Nachhaltigkeit überzeugt. Darüber hinaus hat die Jury der Design Educates Awards das Projekt mit dem ersten Platz für universelles Design ausgezeichnet. Wir dürfen also gespannt sein, wann die bisher nur als Prototypen vorgestellten Sitzelemente auf dem Markt erhältlich sein werden. Mehr zum WoodenWood Project erfahren Sie HIER.

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*Titelbildnachweis: D.DLAB

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