Luxusyacht Pershing GTX116 enthält 3D-gedruckte Lüftungsgitter

Wer hat nicht schon einmal davon geträumt, gemütlich am Strand zu liegen und die Boote am Horizont zu beobachten, um anschließend mit seiner Luxusyacht über das Meer zu segeln? Tatsächlich dürften viele davon träumen, denn der Markt für Luxusyachten wächst beständig. Bereits im Jahr 2022 erreichte der weltweite Umsatz der Yachtindustrie, der sich aus den Ausgaben für den Schiffbau, die Motorenproduktion und die Herstellung von Zubehör zusammensetzt, 7,33 Milliarden Euro. Abgesehen von den Produktionskosten müssen Yachten, wie alle Transportmittel, regelmäßig gewartet werden, da sie ständig dem Salz des Meeres ausgesetzt sind, das die Wände abblättert und die Komponenten rosten lässt. Die Wartung verursacht daher ebenfalls hohe Kosten.
Wie kann also die Produktion eines so beliebten Fahrzeugs optimiert und nicht nur effizienter, sondern auch wirtschaftlicher gestaltet werden? Um eine Lösung für diese Frage zu finden, wandte sich die Ferretti-Gruppe, Weltmarktführer in der Herstellung von Luxus-Motoryachten, an Caracol AM, um die Komponenten der Pershing GTX116 zu optimieren. Für dieses beeindruckende 35-Meter-Schiff haben die beiden italienischen Unternehmen die Optimierung der seitlichen Lufteinlassgitter und der Visiere mittels additiver Fertigung entworfen.

Mit additiver Fertigung hergestellte Lüftungsgitter für den Pershing GTX116 (Bild: Caracol AM)
Die 3D-gedruckten Lüftungsgitter der Pershing GTX116
Die Lüftungsgitter von Luxusyachten werden traditionell durch manuelles Rollen von Glasfaser auf entsprechenden Formen hergestellt. Dies hat zwei Nachteile. Der erste ist die Abhängigkeit von der Verwendung zahlreicher Gussformen, die bei den meisten subtraktiven Produktionsverfahren erforderlich sind, der zweite hängt mit der Einstellung von hochspezialisiertem Personal zusammen. Diese beiden Bedingungen erhöhen nicht nur die Produktionskosten, sondern verlängern auch die Produktlieferzeiten.
LFAM, d. h. Large Format Additive Manufacturing hingegen erlaubt die Herstellung von Teilen mit komplexen Geometrien bei gleichzeitiger Halbierung der Vorlaufzeiten, Reduzierung des Materialabfalls um mehr als die Hälfte und Optimierung des Gesamtgewichts des Teils. Diese Gesamteinsparung beschleunigt auch die Wartungsprozesse im Falle einer Verschlechterung des Teils.
Dank LFAM hat Caracol AM die Lüftungsgitter für den Pershing GTX116 in nur 72 Stunden mit dem System Heron 300 hergestellt, einer Technologie mit einem Hochpräzisions-Extruder (HA) und einer 3 mm-Düse. Für die Luftgitter, die 4200 x 400 x 400 mm groß sind und 40 kg wiegen, wurde ein Verbundwerkstoff aus verstärktem ASA, d. h. Acrylnitril-Styrol-Acrylat, das mit 20 % Glasfasern angereichert ist, gewählt. Wie bereits erwähnt, korrodieren die Fahrzeugteile in der Meeresumwelt häufig, sodass dieses leichte, aber widerstandsfähige Material eine längere Lebensdauer der Teile garantieren würde. Die Gitter wurden dann mit Gelcoat beschichtet, um ihre Widerstandsfähigkeit zu erhöhen und den Teilen die für den Luxussektor erforderliche Ästhetik zu verleihen.

Die Pershing GTX116. (Bild: Ferretti S.p.A)
3D-Drucktechnologien sind daher eine gute Wahl für alle Sektoren, in denen Teile benötigt werden, die nicht nur besondere Festigkeits- und Haltbarkeitseigenschaften aufweisen, sondern auch präzisen ästhetischen Ansprüchen genügen müssen. Diese Technologie ermöglicht die Herstellung komplexer Teile für widrige Umgebungen, in denen die Teile korrosiven, prekären und hohen Temperaturen ausgesetzt sind, wie sie in der Schifffahrt und der Luft- und Raumfahrt üblich sind. Die Pershing GTX116 ist ein hervorragendes Beispiel dafür, wie Luxus mit additiver Fertigung zusammenkommen kann, um den sehr hohen Anforderungen dieses Sektors gerecht zu werden. Vielleicht wird es in nicht allzu ferner Zukunft möglich sein, Luxusyachten zu sehen, die vollständig im 3D-Druckverfahren hergestellt wurden und elegant auf den Routen des Mittelmeers unterwegs sind.
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*Titelbildnachweis: Ferretti S.p.A