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3D-gedruckte Lärmschutzwand mit Fotovoltaikmodulen erzeugt Strom und sorgt für leisere Autobahnen

Am 23. Oktober 2023 von Astrid Z. veröffentlicht

Wer neben einer Autobahn oder viel befahrenen Straße wohnt, kennt die nervenaufreibende, hämmernde und ständige Geräuschkulisse im Hintergrund. Nicht nur in großen Städten spielt Lärm eine Rolle, sondern auch in ländlichen Gegenden, die von Hochgeschwindigkeits-Autobahnen durchquert werden. Lärmschutzwände schaffen Abhilfe, sind allerdings teuer, nicht besonders hübsch und monofunktional. Um einen weiteren Nutzen aus Lärmschutzwänden zu ziehen, wurde in Oberösterreich nun ein Prototyp von einer 3D-gedruckten Lärmschutzwand gefertigt, die zusätzlich Strom erzeugen sollte. Dazu wurde die Wand mit Fotovoltaikmodulen ausgestattet. Um eine ressourcenschonende und nachhaltige Produktion zu gewährleisten, setzen die Verantwortlichen außerdem auf 3D-Druck, wordurch sich zahlreiche Vorteile auftaten.

Das Projekt der TIGITAL 3D-Set-Lärmschutzwand entstand in Zusammenarbeit des in Wels ansässigen 3D-Druck-Serviceanbeiters TIGITAL 3D-Set und dem freien Zeichenbüro draw4you, geleitet von Joachim Till. TIGITAL 3D-Set konzentriert sich darauf, flammhemmende und UV-beständige Teile, wie sie etwa für Bus und Bahn benötigt werden, durch moderne Technologie herzustellen. Das Unternehmen entwickelt duroplastische Materialien für den SLS-Druck, die sich durch hohe Qualität, Sicherheit und Nachhaltigkeit auszeichnen. Um im Sinne der Umwelt zu handeln, möchte das Unternehmen den 3D-Druck vorantrieben und hebt neben der Nachhaltigkeit auch die Designfreiheiten dieser Technologie gegenüber Kunden hervor.

3D-Modellierung einer Lärmschutzwand für Autobahnen (Bild: draw4you)

Das Unternehmen setzt dafür auf die SLS-Drucker Prodways ProMaker P1000 und Farsoon HAT 252 P. Obwohl SLS aufgrund des Kostenpunktes weniger häufig zum Einsatz kommt als etwa das FDM-Verfahren, bot es für die Herstellung des Prototyps der 3D-gedruckten Lärmschutzwand einige Vorteile. Der Prototyp musste klebbar, robust und ohne Vorbehandlung beschichtbar sein. Diese Ziele konnten durch das SLS-Verfahren erreicht werden. Wenngleich der Prototyp ein verkleinertes Modell darstellt, gibt er doch realistische Eindrücke davon, was für die endgültige Version der Lärmschutzwand verbessert und vereinfacht werden muss. Ein besonderes Augenmerk lag bei der 3D-gedruckten Lärmschutzwand auf den Kabelkanälen und den Dichtungsbändern, die in einem zweiten Schritt eingefügt werden mussten. Auch die Schrauben mussten für den Prototypen skaliert werden und es mussten passgenaue Bohrungen und Ausschnitte im Prototyp für die Kabeldurchführung umgesetzt werden.

Prototyp für 3D-gedruckte Lärmschutzwand schafft ideale Ausgangslage für Produktion

Anhand dieser Ausgangslage könnte die Produktion der 3D-gedruckten Lärmschutzwand mit Fotovoltaikmodulen unmittelbar starten. Der 3D-Druck ermöglicht eine Auftrags-basierte Produktion, die Berücksichtigung von Kundenwünschen und eine verkürzte Zeit der Markteinführung. Trotz dieser Vorteile ist der 3D-Druck nicht immer die erste Lösung, die für die Prototypen-Herstellungen in den Sinn kommen mag. Das musste auch Joachim Till, Managing Director bei draw4you feststellen: „Wir hatten bisher relativ wenig Erfahrung mit 3D-Druck zur Optimierung von extrudierten Profilen, aber wir wollten unbedingt einige Prototypen herstellen, um sie auf Messen zu präsentieren. Unsere Kunden waren von den Miniatur-Lärmschutzwänden begeistert, was zu vielen Anfragen geführt hat, so dass sie offensichtlich großes Interesse an unserem Konzept geweckt haben. Das Team von TIGITAL® 3D-Set hat uns hervorragend unterstützt und unsere Vorgaben perfekt umgesetzt.“  Mehr zu TIGITAL 3D-Set finden HIER.

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*Titelbildnachweis: Pixabay

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