3D-gedruckte Geräte zur Behandlung von Schlafapnoe
Bei Schlafapnoe kommt es während des Schlafes immer wieder zu Atemaussetzern. Physiologisch betrachtet fällt die Rachenvorderwand auf die Hinterwand und verschließt die Atemwege. Der Körper reagiert auf diese Notlage durch einen Adrenalinstoß, sodass sich die Atemwege wieder öffnen. Dadurch entstehen die typischen heftigen Atemzüge bei der Schlafapnoe, wo sich Schnarchen, Aussetzer und heftige Atemstöße abwechseln. Neben dem Schnarchen gehören auch Tagesmüdigkeit, plötzliches Einschlafen und Kopfschmerzen zu häufigen Symptomen.
Die nächtlichen Atemstillstände haben somit zwingend negative Auswirkungen auf die Tagesverfassung, darüber hinaus aber auch ganz andere, schwerwiegende Folgen, z.B. Herzinfarkt, Schlaganfall, Bluthochdruck oder Hirnschäden. Bei der Behandlung helfen Atemgeräte oder Zahnschienen. Auch CPAP-Masken (Continuous Positive Airway Pressure) können helfen, indem die Maske an ein Atemgerät angeschlossen ist und dem Betroffenen Luft zuführt. Viele der Betroffenen – im Schnitt jeder 20. Mann und jede 50. Frau – klagen aber über mangelnden Komfort der CPAP-Masken. Aus diesem Grund sind LuxCreo und EMA Sleep nun eine Partnerschaft eingegangen, um Schlafapnoe-Geräte per 3D-Drucktechnologie zu verbessern.
LuxCreo ist durch seine Pionierarbeit im Bereich der digitalen Zahnmedizin bekannt. Es zählte zu den ersten 3D-Druckerherstellern, das den Druck von transparenten Zahnspangen möglich machte. Nun will LuxCreo mit seiner 3D-Drucktechnologie auch andere Gebiete der Medizintechnik erobern. Zusammen mit EMA Sleep arbeitete das Unternehmen daher an der Verbesserung von Elastic Mandibular Advancement (EMA)-Geräten. Dabei handelt es sich um individuell gefertigte Geräte, die den Unterkiefer nach vorne bewegen und so die Atmung stabil halten, da die Atemwege offenbleiben. Im Gegensatz zu den eher invasiven CPAP-Masken sollen EMA-Geräte angenehmer zu tragen sein. Sie können bei leichter bis mittelschwerer Schlafapnoe für Abhilfe sorgen.
Mithilfe des 3D-Druckverfahrens von LuxCreo wollen die Verbündeten nun eine Lösung anbieten, um EMA-Geräte in einer Klinik herzustellen und auch Wege für Skalierbarkeit zu eröffnen. Die erst in diesem Jahr erteilte 510(k)-Zulassung (K232735) für den 3D-Druck von EMA-Geräten durch die FDA (US-amerikanische Food and Drug Administration) spielt den Partnern dabei in die Hände. Ein hauseigenes, von der FDA zugelassenes Harz dient als Basismaterial für die EMA-Geräte. Diese werden in der dafür adaptierten iLux Pro Dental-Plattform gedruckt. Der automatisierte Workflow sollte die Produktion vor Ort und am selben Tag ermöglichen, sodass die Betroffenen nicht lange warten müssen, was sich in besseren Behandlungsergebnissen niederschlägt.
Sonnie Bocala, Fertigungsexpertin bei EMA Sleep zeigt sich glücklich über die Zusammenarbeit mit LuxCreo: „Ich kann das gesamte LuxCreo-Team gar nicht genug loben. Die personalisierte Medizingeräteplattform von LuxCreo hat viele unserer Herausforderungen gemeistert.“ Der LuxCreo-Workflow war für EMA Sleep ein entscheidender Vorteil, wie Bocala betont: „Wir brauchten außerdem eine Designsoftwarelösung, die auf das EMA-Gerät zugeschnitten war – und LuxCreo hat sie geliefert. Ob es um Fehlerbehebung, technischen Support oder Reaktionsfähigkeit ging, ich war von der gesamten LuxCreo-Organisation beeindruckt.“
Mehr über die Zusammenarbeit zwischen LuxCreo und EMA Sleep finden Sie HIER. Was halten Sie vom Einsatz des 3D-Drucks zur Behandlung von Schlafapnoe? Lassen Sie uns dazu einen Kommentar da, oder teilen Sie es uns auf Facebook oder LinkedIN mit. Möchten Sie außerdem eine Zusammenfassung der wichtigsten Neuigkeiten im 3D-Druck und der Additiven Fertigung direkt und bequem in Ihr Postfach erhalten? Dann registrieren Sie sich jetzt für unseren wöchentlichen Newsletter.
*Titelbildnachweis: Deutsche Familienversicherung