3D gedruckte Eierstöcke zur Heilung von Unfruchtbarkeit
Die Fortschritte im 3D-Druck gehen unentwegt weiter, neue Technologien werden entwickelt und bestehende revolutioniert. In unserer letzen Featured Story, wo es um den 3D-Biodruck ging, haben wir Ihnen das Thema „Bioprinting“ sowie dessen Möglichkeiten und Anwendungen genau vorgestellt. Der 3D-Biodruck ist eine höchst innovative Branche für die Herstellung von lebendem Gewebe und Zellstrukturen und kann in naher Zukunft die Medizin revolutionieren.
Forscher der Northwestern University in Illinois machen eine nächste interessante Entdeckung, die dem Wachstum in diesem Gebiet zurecht wird. Millionen von Frauen leiden unter Unfruchtbarkeit aufgrund von Krebs. Durch 3D gedruckte Eierstöcke (Ovarien) können diese Frauen wieder auf eine Heilung hoffen.
Um diese künstlichen Eierstöcke herzustellen nutzen die Wissenschaftler eine spezielle Form des 3D-Drucks. Mit einer Bio-Technologie werden poröse Gewebestrukturen aus einer gallertartigen Flüssigkeit hergestellt, die aus zersetztem Kollagen besteht und in tierischen Ovarien zu finden ist. Die Bioflüssigkeit kann durch einen für das Material angepassten Druckkopf verarbeitet und Schicht für Schicht in ein finales Objekt realisiert werden. Nachdem der Prozess abgeschlossen ist, muss man die poröse Struktur noch mit Follikeln füllen, welche die unbefruchteten Eier enthalten.
Diese Behandlungsmethode wurde an infertilen Mäusen getestet, dazu hat man die 3D gedruckten Eierstöcke in die entsprechenden Mäuse eingepflanzt. Eine Woche nach der Implantation wurden die künstlichen Ovarien vom Körper der Tiere bereits angenommen und die Follikel reiften aus. Die Mäuse haben sich darauf natürlich gepaart und drei aus sieben Testpatienten haben tatsächlich Junge zur Welt gebracht (mindestens zwei). Die Babymäuse waren wie verlautet gesund und konnten von der Mutter genährt werden.
„Wir hoffen, dass diese bioprothetischen Eierstöcke die Ovarien der Zukunft sind,“ sagt Teresa Woodruff der Northwestern University in Chicago. „Das Ziel des Projektes is es, die Fertilität und das Hormonsystem junger Krebspatienten wiederherzustellen, die aufgrund ihrer Krebsbehandlung unfruchtbar geworden sind.“
Zum jetzigen Zeitpunkt ist die Technologie noch nicht ausgereift genug, um für den Menschen anwendbar zu sein. Es ist nicht sicher, ob die Methode auch bei Frauen funktioniert, da deren Follikel zum einen viel größer sind und zum anderen viel schneller wachsen. Nichtsdestotrotz gibt sie den Krebspatientinnen eine vielversprechende Hoffnung für die Zukunft ihrer Gesundheit.
Die gesamte Studie können Sie hier finden. Was halten Sie davon? Teilen Sie uns Ihre Meinung auf den sozialen Netzen Twitter oder Facebook mit und folgen Sie uns, um stets auf dem Laufenden bleiben und keine Innovationen aus dem 3D-Druck zu verpassen!