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Illegale Werkstatt für den 3D-Druck von Waffen in Spanien aufgelöst

Am 27. April 2021 von Isabell I. veröffentlicht
3D-Druck von Waffen

Die Demokratisierung der additiven Fertigung hat viele positive Auswirkungen, aber leider nicht nur: Der 3D-Druck ermöglicht auch die Herstellung von Waffen. Vor Kurzem gab die spanische Polizei bekannt, dass sie eine 3D-Druckwerkstatt zur Herstellung von Waffen auf Teneriffa ausgehoben hat. Eine Premiere auf dem iberischen Territorium, das die klandestine Werkstatt dank eines Internet-Überwachungsteams entdeckte, das verdächtige Aktivitäten bemerkte. Obwohl die Operation bereits Mitte September stattfand, wurde sie erst am 18. April öffentlich gemacht. Der Fall erinnert an den Anschlag auf eine Synagoge in Halle vor zwei Jahren, bei dem 3D-gedruckte Waffen bei einem der Angreifer gefunden wurden.

Am Tatort entdeckte die Polizei zwei 3D-Drucker, 11 Spulen mit Filament und zahlreiche Computergeräte für die additive Fertigung. Darüber hinaus wurden mehrere 3D-gedruckte Feuerwaffen von den spanischen Behörden beschlagnahmt. Die Polizei erklärte außerdem, dass der Festgenommene im Besitz von mehr als dreißig Handbüchern war, darunter ein “Handbuch für Terroristen, Stadtguerilla und Militär, für die Herstellung von selbstgemachtem Sprengstoff, ein Handbuch über die Verwendung und Handhabung von Schusswaffen und ein weiteres über die Herstellung von Schusswaffen durch 3D-Druck.” Und auch wenn der 3D-Druck von Schusswaffen neu erscheinen mag, ist er es nicht. Im Jahr 2012 stellte ein Amerikaner namens Cody Wilson ein Projekt vor, um das Design von Feuerwaffen Open-Source zu machen.

3D-Druck von Waffen

3D-Modell einer Schusswaffe

Unterschiedliche Gesetzgebung in verschiedenen Ländern

Die spanische Tageszeitung El País erklärt, dass “der 3D-Druck von Waffen eine der größten neuen Bedrohungen in Europa ist“. Um dieses Phänomen zu bekämpfen, haben einige Länder beschlossen, die Herstellung und den Besitz von 3D-gedruckten Feuerwaffen zu verbieten. Dies ist insbesondere in Kanada und im Vereinigten Königreich der Fall. In Singapur geht die Gesetzgebung sogar noch weiter. In diesem Jahr hat die Regierung von Singapur ein Gesetz verabschiedet, das den Besitz von digitalen Zeichnungen einer Waffe oder eines Waffenteils ohne Genehmigung sowie anderer 3D-gedruckter Waffen illegal macht. In Frankreich, einem der Länder, in denen der Besitz von Schusswaffen am stärksten reglementiert ist, sehen die Vorschriften vor, dass “die Herstellung von Kleinwaffen, Munition und/oder deren Komponenten nur dann erlaubt ist, wenn der Hersteller eine gültige Lizenz besitzt.

Wie Sie sehen können, gibt es mit der zunehmenden Verbreitung und Effizienz des 3D-Drucks auch Fortschritte bei 3D-gedruckten Waffen. Die verbesserte Qualität von Desktop-3D-Druckern im Allgemeinen und die zunehmende Zugänglichkeit von Metall-3D-Druckern sind in dieser Hinsicht eher negativ zu betrachten. Während 3D-gedruckte Waffen bisher keine 3D-gedruckten Teile benötigten, um funktionsfähig zu werden, teilt die Polizei mit, dass der verhaftete Mann eine kleine, aber funktionsfähige Feuerwaffe nur mit seinen 3D-Maschinen herstellen konnte. In anderen Berichten wird behauptet, dass der Mann in der Lage war, den Lauf der Waffe innerhalb von Minuten zu drucken. Wie immer ist es schwierig bei solchen Neuigkeiten zu bestimmen, was wahr ist und was nicht. Eines ist jedoch sicher: Das Thema 3D-Druck von Waffen ist auch künftig in den Nachrichten zu erwarten.

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Ein Kommentar

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  1. Mein Mann ist in einem Schützenverein. Darum möchte mein Mann auch Wiederladezubehör in Wien kaufen. Er kennt den Schmuggel um Schusswaffen nur zu gut. Darum ist es wichtig, dass man solche Schugglereien wie in Spanien auffliegen lässt.

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