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3D-Druck vereinfacht die Behandlung von Augenhöhlenfrakturen

Am 24. Januar 2025 von Kaja F. veröffentlicht

Augenhöhlenfrakturen, auch Orbitabodenfrakturen genannt, treten infolge von Stürzen oder Unfällen vor allem bei älteren Menschen auf. Ein großes Problem stellt jedoch die Behandlung dar, da es sich um einen sehr risikoreichen Eingriff handelt. Dennoch werden in Deutschland jährlich rund 1.500 Brüche auf diese Weise behandelt. Dank der additiven Fertigung, die im medizinischen Bereich und auch in der Augenheilkunde eine immer wichtigere Rolle spielt, wurde auch hier eine Lösung gefunden, die die Risiken verringert.

Dr. Moritz Burger, der am Labor für Medizinprodukte der OTH Regensburg promoviert, hat nun im Rahmen eines von der Bayerischen Forschungsstiftung geförderten Projekts ein Implantationssystem sowie ein Implantat entwickelt, das minimale Eingriffe ermöglicht. Prof. Dr. med. Thomas Kühnel vom Universitätsklinikum Regensburg hatte bereits an einem Konzept für eine minimalinvasive Vorgehensweise gearbeitet, doch bisher fehlte das passende Implantat. „Prof. Dr. med. Kühnel ließ mich zunächst bei Operationen zusehen. So konnte ich mir selbst einen Eindruck verschaffen, welche Probleme es gibt und welche Anforderungen ein Implantat erfüllen muss – für die Patienten, aber auch für die Ärzte als Anwender“, betont Burger.

Dank des neuen Implantationssystems lässt sich das Implantat über den Nasengang unter die Augenhöhle einsetzen, was weniger Risiken mit sich bringt. (Bild: Moritz Burger)

Das neue System basiert auf einem Zugang durch die Nase und die Kieferhöhle, anstatt einer Öffnung des Unterlids, denn disee herkömmliche Methode kann zu Verletzungen des Sehnervs führen. Insbesondere wurde der 3D-Druck verwendet, um einen Prototypen herzustellen. Zu Beginn wertete Burger die präzisen Daten aus klinischen CT-Scans im Labor aus, um die Anforderungen an das Implantat zu definieren und verwendete anschließend einen 3D-gedruckten Schädel zur detaillierten Anpassung des Designs. Eine weitere Voraussetzung war, dass das Implantat so konzipiert wird, dass es durch die zwölf Millimeter große Öffnung eingeführt werden kann. Das Implantat entfaltet sich danach mechanisch und passt sich an die jeweilige Anatomie des Patienten an. Gemeinsam mit dem Industriepartner Gerresheimer Regensburg GmbH in Wackersdorf fertigte Burger dann den serientauglichen Prototyp. Zukünftig verspricht diese Methode risikoärmere Eingriffe und könnte der Medizin somit einen großen Vorteil bieten. Bereits zu Beginn der Doktorarbeit wurde ein Patent für die gemeinsame Arbeit angemeldet. Mehr darüber erfahren Sie HIER.

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*Titelbildnachweis: Moritz Burger

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