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Wie verändert der 3D-Druck die Dissous-Branche?

Am 29. Mai 2025 von Astrid Z. veröffentlicht

Bei Dessous stehen traditionell Feinheit, Weberei, Sorgfalt und die Auswahl von Körbchen im Vordergrund. Die feinen Stoffe und Spitze werden häufig in Handarbeit gefertigt. Aber nicht nur! All dies kann in verschiedenen Formen dank des 3D-Drucks nachgebildet werden. Die additive Fertigung ist ein weiteres Werkzeug in den Händen der Designer, mit dem sie Kleidungsstücke entwerfen können, die nicht nur ästhetisch ansprechend, sondern auch bequem sind. Die Technologien der additiven Fertigung können an zahlreiche Sektoren und Bedürfnisse angepasst werden, wobei völlig unterschiedliche, aber alle gleichwertige Methoden zum Einsatz kommen.

Dank der Vielseitigkeit dieser Technologie können auch empfindliche Kleidungsstücke – wie Dessous – von der Anwendung des 3D-Drucks profitieren. In diesem Artikel werden wir die Rolle der additiven Fertigung in diesem Bereich analysieren, indem wir konkrete Beispiele für die Arbeit verschiedener Designer, 3D-Drucktechnologien und die verwendeten Materialien anführen und anschließend die Vorteile und Schwierigkeiten des Sektors sowie die Zukunftsaussichten analysieren.

Das Model trägt den Interlaced Rosette Bra von uniphorm (Bild: uniphorm auf Instagram)

Was sind Dessous?

Zunächst einmal lohnt es sich zu fragen, was Dessous sind. Dabei handelt es sich im Prinzip um alle Kleidungsstücke, die zur Unterwäsche einer Frau gehören. In diesem Artikel werden wir uns auf die Dessous konzentrieren, die mithilfe des 3D-Drucks hergestellt wurden und das Potential dieses Verfahrens am besten ausschöpfen. Wir werden insbesondere über BHs, Korsetts und Slips sprechen. 3D-gedruckte Wäsche kann verschiedenen Zwecken dienen: künstlerisch, wenn sie von Stylisten und Designern entworfen wird und auf den Laufstegen gezeigt werden soll; sportlich, wenn sie dazu dient, die Erfahrung der Athleten immer individueller zu gestalten; medizinisch, wenn es notwendig ist, Körbchen nachzubilden, um denjenigen zu helfen, die sich einer Mastektomie unterzogen haben, oder um die natürlichen Asymmetrien der Brüste auszugleichen.

Geschichte und Anwendungen von 3D-gedruckten Dessous

Der erste und berühmteste Medienauftritt des 3D-Drucks in der Welt der Unterwäsche war die Victoria’s Secret Modenschau 2013. Das Model Lindsay Ellingson verschlug dem Publikum den Atem, als sie anmutig über den Laufsteg schritt und ein für sie maßgeschneidertes Outfit trug, das aus einem Mieder, einem Hut und Flügeln bestand, die alle per 3D-Druck hergestellt wurden. Diese kunstvollen Dessous waren das Ergebnis einer Zusammenarbeit zwischen der berühmten Marke Victoria’s Secret und der Firma Shapeways, die das von Bradley Rothenberg entworfene Design nachempfunden hat. Die aus 3D-Scans gewonnenen Teile, die perfekt auf den Körper des Models passten, wurden mit SLS-Technologie auf EOS 3D-Druckern aus Nylon gedruckt und anschließend mit Tausenden von Swarovski-Kristallen verziert. Doch die technische Revolution im Bereich der Unterwäsche macht nicht bei der Victoria’s Secret Modenschau halt.

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Links: Model Lindsay Ellingson, fotografiert in dem 3D-gedruckten Dessous-Set auf dem VS-Laufsteg 2013, rechts dasselbe 3D-gedruckte Oberteil (Bilder: designboom/ Shapeways)

Seit 2015 wird 3D-gedruckte Wäsche immer zugänglicher und hat sich bei verschiedenen Designern etabliert. Eine der ersten, die sich auf die Kreation von BHs mithilfe von 3D-Drucktechnologien konzentrierte, ist die niederländische Designerin Lidewij van Twillert, die 2015 ihre erste Kollektion namens Mesh Lingerie auf den Markt brachte, die für ein Studentenprojekt entworfen wurde. In dieser Kollektion präsentierte die Designerin einen BH, der aus dekorativen Elementen bestand, die mit dem Ultimaker 2 FDM-Drucker extrudiert, von Hand zusammengesetzt und mit den verschiedenen Stoffteilen zusammengenäht wurden.

Auf Victoria’s Secret folgend haben im Laufe der Jahre viele weitere Projekte Gestalt angenommen, deren Ziel nicht nur darin bestand, auf den Laufstegen zu erscheinen, sondern auch eine starke Medienwirkung zu erzielen. Ein Beispiel dafür ist sicherlich das Unternehmen Chromat, das 2016 die Momentum collection auf den Laufsteg brachte. Die Modenschau wurde von einem Model eröffnet, das hypertechnologische Unterwäsche trug, nämlich den Chromat Aeros Sports Bra. Dabei handelt es sich um einen Sport-BH aus Lycra, Mesh –  einem dreidimensionalen Gewebe, das an die Maschen eines Pullover erinnert – und Neopren, angereichert mit atmungsaktiven 3D-gedruckten Teilen aus einer Formgedächtnislegierung. Die Scans des Modells, die dem BH seine Form gaben, wurden mit der Software itSeez3D erstellt. Aber damit nicht genug! In den Chromat Aeros Sports Bra wurde auch die Intel-Technologie integriert, die dafür sorgt, dass das Kleidungsstück auf die Schweißabsonderung, die Transpiration und die Körpertemperatur des Modells reagiert.

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Der Chromat Aeros Sports Bra (Bild: Chromat)

Der 3D-Druck hat daher zahlreichen Designern die Möglichkeit gegeben, ihrer Kreativität freien Lauf zu lassen, indem sie verschiedene Technologien miteinander kombinieren und mit einer Vielzahl von Materialien experimentieren konnten. Im Jahr 2017 gründete Jessica Leigh Haunghton ihre Marke The Silicone Body, mit der sie die Kollektion Bare Baux Intimates präsentierte. Für die Herstellung ihrer Dessous wie BHs und Slips verwendete sie transparentes Silikon, das sie in 3D direkt auf einen ebenfalls transparenten Tüll druckte. Das Silikon wurde von der Designerin nach verwobenen Geometrien mit futuristischem Charakter gedruckt.

In der Folge wurde der 3D-Druck in den neuen Medien von amerikanischen Prominenten wiederentdeckt. Berühmt sind in diesem Zusammenhang die Arbeiten des Designers Nusi Quero, der dank des 3D-Drucks nicht nur einen futuristisch gestalteten harten Body für Kylie Jenner im Jahr 2021 schuf, sondern auch den ikonischen Body, den Beyoncé im Jahr 2022 auf dem Coverfoto ihres Albums Renaissance trug, das 14 Wochen in Folge an der Spitze der Charts stand. Beide wurden aus flexiblem Harz hergestellt, um das zu schaffen, was der Designer selbst als „tragbare Kunstwerke“ bezeichnet.

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Kyle Jenner und Beyoncé tragen Kleidungsstücke von Nusi Quero (Bilder: Nusi Quero auf Instagram)

Wir haben bereits erwähnt, dass der 3D-Druck nicht nur für die Herstellung modischer Unterwäsche genutzt wird. In dem Jahr, in dem Beyoncé ihren Body trug, um ihr Album zu bewerben, wurde ONEBra, ein italienisches Unternehmen, das sich auf Biomaterialien und additive Fertigung spezialisiert hat, gegründet. Dieses Unternehmen ist nur ein Beispiel dafür, wie 3D-Druck auch im medizinischen Bereich der Wäsche eingesetzt wird. ONEBra stellt nämlich maßgeschneiderte 3D-gedruckte Körbchen aus TPU und TPE mit der Multi Jet Fusion-Technologie her (für einige Teile des Körbchens wird auch die FDM-Technologie verwendet). Diese können in Stoff-BHs eingesetzt werden und helfen so Frauen, die sich einer Mastektomie unterzogen haben. Die durch diese Operation verursachte Asymmetrie der Brüste verursacht bei den Patientinnen eine Reihe von Schwierigkeiten, die oft psychologischer Natur sind und denen diese Cups helfen können.

Anhand dieses medizinischen Beispiels wird deutlich, dass Dessous Kleidungsstücke mit vielen Formen und Facetten sind. Komfort und Design stehen zwar im Fokus, allerdings können sich Dessous auch zu hybriden Kleidungsstücken entwickeln, die Elemente von Korsetts und BHs vereinen und manchmal zu einzigartigen Kunstwerken werden. In diesem Sinne ist Stephanie Santos da Costa eine bemerkenswerte Designerin, die einzigartige künstlerische Dessous mit zarten und eleganten Linien anbietet. Sie hat sich als Designerin auf 3D-Druck in der Mode spezialisiert, mit besonderem Interesse an digitaler Mode, KI-Mode, 3D-gedruckter Stoffproduktion und Nachhaltigkeit. Im Jahr 2023 eröffnete sie ihren Online-Shop Santos 3D Intimates, in dem sie ihre Kreationen verkauft. Die Produktpalette umfasst BHs, Bralettes, Tops, Korsetts und Höschen mit zarten Formen und modernen, eleganten Designs.

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(Bilder: Stephanie Santos da Costa)

Obwohl seit dem ikonischen Victoria’s Secret-Laufsteg mehr als ein Jahrzehnt vergangen ist, haben 3D-gedruckte Dessous nichts von ihrer Faszination eingebüßt und sind für viele Designer und Stylisten nach wie vor eine gute Wahl. Die neueste Marke, von der wir erfahren haben, ist uniphorm, die im Januar dieses Jahres von der Designerin Yasmina Khan zusammen mit zwei Experten für 3D-Modellierung und Personalisierung gegründet wurde. Die Marke kombiniert maschinelles Lernen und 3D-Druck, um maßgeschneiderte Unterwäsche wie BHs und Mieder herzustellen. Sehr interessant ist auch der Promotion-Teil der Marke, den die Designerin selbst in den sozialen Medien durchführt und in dem sie den Entstehungsprozess ihrer Stücke vom CAD-Modell auf Grasshopper bis hin zum Druck und der Endbearbeitung schildert. Vom Victoria’s Secret-Laufsteg bis zum virtuellen Laufsteg in den sozialen Medien – seit 2013 haben 3D-gedruckte Dessous immer wieder die Aufmerksamkeit eines breiten Publikums auf sich gezogen und immer mehr Interesse an diesem Sektor geweckt.

Wie werden Dessous per 3D-Druck hergestellt?

Nachdem wir uns mit den verschiedenen Anwendungen des 3D-Drucks in der Welt der Unterwäsche beschäftigt haben, wollen wir uns nun im Detail ansehen, wie diese Kleidungsstücke hergestellt werden und welche Elemente mit dem 3D-Druckverfahren gedruckt werden können. Obwohl die von den verschiedenen Designern vorgeschlagenen Kleidungsstücke sehr unterschiedlich sind, folgt der Prozess der Herstellung eines 3D-gedruckten Dessous in der Regel einem gemeinsamen Arbeitsablauf. Er beginnt mit der Erstellung einer Bleistiftskizze des Entwurfs, woraufhin mit Hilfe von 3D-Scannern Daten über die Körpermaße des Models erfasst werden. Das Braave-Team hat zum Beispiel zwei Tools entwickelt: BreastID, eine App, die das Unternehmen für das iPhone entwickelt hat und die ein 360°-3D-Scannen der Brustformen mit einer Fehlerquote von nur 1 % ermöglicht, und BreastLabs, ein Tool, das die von BreastID gesammelten volumetrischen Brustdaten verwendet, um maßgeschneiderte BHs herzustellen.

Das Interlaced Rosette Corset von uniphorm. (Bild: uniphorm auf Instagram)

Nach der Erfassung der Daten wird ein CAD-Modell der Teile erstellt, die in 3D gedruckt werden sollen. Bei Büstenhaltern können die Körbchen oder die Bügel entworfen werden, bei Korsetts kann die gesamte Struktur nachgebildet werden, jedoch in mehrere verschiedene Abschnitte unterteilt. Dieser CAD-Entwurf ist veränderbar und kann weiter an die Bedürfnisse des Designers oder des Modells angepasst werden. DieTeile werden dann in 3D gedruckt, wobei jeder Designer die Technologie wählt, die seinen Bedürfnissen am besten entspricht. Stephanie Santos da Costa zum Beispiel verwendet für ihre Kollektionen hauptsächlich den FDM-Druck und wählt 3D-Drucker von Marken wie Prusa oder Atomstack, um entweder einzelne Teile zu drucken oder das Design direkt auf Tüll zu extrudieren. Bei den Korsetts verwendet das uniphorm-Team die HP Multi Jet Fusion 3D-Drucktechnologie, um feine Dessous wie das Interlaced Rosette Corset aus Materialien wie TPU und PA11 herzustellen.

Nachdem die Teile gedruckt wurden, müssen sie unbedingt mit speziellen Nachbearbeitungstechniken behandelt werden. So wurden beispielsweise die BH-Körbchen einer anderen Chromat-Kollektion namens Formula 15 zunächst geglättet und dann einer Dampfglättung unterzogen, um Unregelmäßigkeiten auf der Oberfläche zu entfernen.

Der Silicone Body (Bild: Bare Bau Intimates)

Der letzte Schritt ist die Montage, die je nach Design des jeweiligen Kleidungsstücks unterschiedlich ausfällt. Die Montage erfolgt häufig von Hand, indem das 3D-gedruckte Teil mit einem weichen Stoff (Baumwolle, Satin oder Seide) gefüttert wird, der modelliert wird, um das Kleidungsstück zum Leben zu erwecken. Die Teile können jedoch auch mit Hilfe des FDM-3D-Drucks oder, wie im Fall von Stephanie Santos da Costa, mit 3Doodler-Stiften zusammengeklebt werden. Der Montageprozess hängt hauptsächlich vom verwendeten Material ab. Im Fall von The Silicone Body werden die Silikonteile mithilfe eines 3D-Druckers, der das Material extrudiert, während das Silikon aushärtet, zusammengenäht, um die verschiedenen Shapewear-Modelle herzustellen, d. h. die moderne Version der alten und sicherlich weniger modischen Shapewear.

In den allermeisten Fällen handelt es sich bei den verwendeten Materialien jedoch um Nylon, TPU oder PLA, die je nach Design und Montageanforderungen unterschiedlich dick sind. Das in der Kollektion The Silicone Body verwendete Silikon ist also mehr als eine Ausnahme. Bei BHs bleibt das Nähverfahren fast traditionell, da sie eher aus weichen Stoffen bestehen. Bei Korsetts, die eine starre Form haben und nicht durchstochen werden, können die Teile manchmal nicht mit Nadel und Faden zusammengefügt werden, sondern werden mit Schnürsenkeln oder Gürteln verbunden.

Doch wie viele Arbeitsstunden sind nötig, um einen 3D-gedruckten BH oder ein Korsett herzustellen? Stephanie Santos da Costa erzählte uns von dem Zeitrahmen, in dem sie ihre Dessous kreiert: „Die Herstellung ist eine Herausforderung. Der Mycena 3D-BH (Größe XS-S) braucht etwa acht Stunden zum Drucken und zwei Stunden, um die Teile zu reinigen, mit dem 3D-Stift zusammenzusetzen und die Bänder mit der Nähmaschine hinzuzufügen. Das Magnolia 3D-Korsett benötigt etwa 16 Stunden für den Druck und drei Stunden für die Reinigung, den Zusammenbau, das Nähen des hinteren Reißverschlusses und die Fertigstellung der Innenseite.“ Kurz gesagt, keine Arbeit für nebenbei, die – wie wir im nächsten Abschnitt sehen werden – auch die Kosten für die Öffentlichkeit rechtfertigt.

Welche Vorteile und Herausforderungen bringt der 3D-Druck für Dessous mit sich?

Wie in diesem Artikel bereits ausführlich erörtert, bietet der 3D-Druck den Designern zahlreiche Vorteile. Zunächst einmal sind der künstlerischen Kreativität keine Grenzen gesetzt und die Art des hergestellten Kleidungsstücks kann vom zarten Silikon-Slip bis zum hypertechnischen Sport-BH oder dem steifen Body reichen, der von den Lieblingsprominenten der Öffentlichkeit getragen wird. Der wichtigste Grund für einen Designer, 3D-Technologien einzusetzen, ist der hohe Grad an Individualität, den sie sowohl bei der Gestaltung als auch bei der Produktion bieten. Darüber hinaus ist der Materialabfall begrenzt, da die additive Fertigung eine Technologie ist, die Material nur in der Menge herstellt, in der es benötigt wird. Durch die Begrenzung des Abfalls erhöht sich folglich auch die Nachhaltigkeit des Kleidungsstücks, da bestimmte Materialien recycelt werden können.

Die Textur des von Bare Baux Intimates verwendeten Silikons. Andere Technologien können kaum so präzise und zarte Formen mit Silikon nachbilden. (Bild: Bare Baux Intimates auf Instagram)

Die Industrie stößt jedoch auf einige Hindernisse. Da es sich um handgefertigte Stücke handelt, erfordern sie einen erheblichen Zeit- und Geldaufwand. Daher beginnen die Verkaufspreise für 3D-gedruckte Dessous bei mindestens 90 Euro, wie im Fall des BHs THE SILK BALCONETTE von uniphorm, und erreichen fast 300 Euro für Korsetts der Designerin Stephanie Santos da Costa. Gegenwärtig kann man, vor allem aufgrund der massiven Verbreitung von Fast-Fashion-Produkten, Dessous zu viel niedrigeren Preisen kaufen, die manchmal 50 Euro für ein komplettes Set aus BH oder Korsett und Höschen nicht überschreiten. Dies kann kleine Marken gefährden, die nicht mit den großen Namen konkurrieren können.

Die Designerin Stephanie Santos da Costa bestätigte dies und beschloss, ihren E-Commerce-Shop noch in diesem Jahr zu schließen. Sie erklärt: „Ich musste das Geschäft aus persönlichen Gründen und wegen eines schwierigen Geschäftsumfelds schließen, das es sehr schwer macht, in der Mode- und Schmuckbranche zu überleben.“ Aber das ist noch nicht alles. Laut der Designerin Yasmina Khan sind die Probleme in der Branche nicht nur wirtschaftlicher Natur, sondern haben auch mit der Geschlechterfrage zu tun. „Die Hauptschwierigkeiten, auf die ich in diesem Bereich gestoßen bin, waren die Beschaffung von Geldmitteln für die Eröffnung der Marke“, so die Designerin. „Aus irgendeinem Grund bekommen Frauen viel weniger Geld von Investoren als Männer. Deshalb habe ich meine Marke langsam selbst aufgebaut und es hat lange gedauert, bis ich anfangen konnte!“ Abgesehen von den geschlechtsspezifischen Aspekten handelt es sich jedoch unbestreitbar um einen Nischensektor, der sich eher an ein weibliches Publikum richtet und es daher aufgrund seiner Besonderheit schwieriger haben könnte, Finanzinvestitionen zu erhalten.

Die künstlerischen und vielseitigen Werke von Stephanie Santos da Costa (Bild: Stephanie Santos da Costa)

Trotz der Tatsache, dass der Modemarkt immer noch von großen Industriekonzernen beherrscht wird und die geschlechtsspezifischen Schwierigkeiten in diesem Sektor spürbar sind, stellt der 3D-Druck zweifellos ein Instrument dar, das es kleinen Marken ermöglicht, die Produktion zu diversifizieren, sie zu dezentralisieren und handwerkliche und nachhaltige Alternativen zur Fast Fashion zu bieten. Die Beharrlichkeit, mit der dieser Sektor trotz aller Schwierigkeiten immer noch Designer (vor allem Frauen) anzieht, deutet auf eine wachsende Notwendigkeit hin, sich wieder auf das Handwerk zu besinnen, aber auch auf eine stärkere und kohärentere Vertretung der Frauen. Die Zukunft der 3D-gedruckten Dessous wird auch von der Entwicklung der additiven Fertigungstechnologien abhängen. Derzeit werden für die meisten 3D-gedruckten Teile technische Polymere verwendet, aber der nächste Schritt könnte die Einführung von Filamenten auf der Basis von Naturfasern wie Baumwolle oder Seide sein, die weichere, atmungsaktivere und biologisch abbaubare Kleidungsstücke ermöglichen würden, ohne dass die extreme Individualität, die diese Technologie garantiert, beeinträchtigt wird.

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*Titelbildnachweis: The Silicone Body

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