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3D-Druck ermöglicht die Optimierung eines Nähgeräts für die minimal-invasive Chirurgie

Am 20. Juni 2023 von Leonie M. veröffentlicht

Die additive Fertigung findet im medizinischen Sektor immer mehr Anwendung und beeindruckte bereits mit einer Reihe von erfolgreichen Entwicklungen. So berichteten wir bereits über eine 3D-gedruckte Biotinte für die Wundheilung, Prothesen und Implantaten aus dem 3D-Drucker und dem Einsatz des 3D-Drucks in der Operationsplanung. Nun wurde die 3D-Drucktechnologie erneut für eine neue Anwendung in der Chirurgie herangezogen. Das Unternehmen Sutrue entwickelte in Zusammenarbeit mit dem 3D-Druckerhersteller Boston Micro Fabrication (BMF) ein Nähgerät für die minimal-invasive Chirurgie mit 3D-gedruckten Mikroteilen.

Minimal-invasive chirurgische Eingriffe versprechen einen kürzeren Heilungsprozess, bessere Heilungsergebnisse und ein verringertes Aufkommen von Komplikationen. Allerdings fehlen Chirurgen aktuell noch die erforderlichen Instrumente, um diese äußerst präzise Arbeit zu einem gängigen Prozess zu machen. Mithilfe des 3D-Drucks ist es dem Team nun gelungen ein automatisches Instrument mit einem Durchmesser von nur 8mm zu entwickeln, welches künftig in laparoskopischen Operationen eingesetzt werden soll.

Das automatische Nähgerät für minimal-invasive Eingriffe in der Chirurgie. (Bild: BMF)

Die Idee der Entwicklung stammt von dem Gründer und technischen Leiter des in England ansässigen Unternehmens Sutrue, Alex Berry. Mithilfe des Gerätes werden Operationen durchgeführt, indem eine Nähnadel mit Faden durch das Gewebe durchgeführt wird und anschließend sicher in das Gerät zurückkehrt. Die Nadel dreht sich dabei auf einer festen Bahn aus dem Gerät heraus und wieder hinein, während sie auf der dritten Achse waagerecht bleibt. Das folgende Video zeigt die Vorgehensweise des automatischen Nähgeräts.

Optimierung mithilfe des 3D-Drucks

Um eine besonders sichere und stabile Nadelführung zu gewährleisten, musste eine Komponente der Spitze des Geräts optimiert werden. Da die Spitze des entwickelten Prototyps allerdings aus Stahl besteht, hätten Änderungen maschinell bearbeitet werden müssen und so einen erheblich hohen Zeit- und Kostenaufwand in Anspruch genommen und auch das Probieren von unterschiedlichen Varianten erschwert. Hier kam der Einsatz der Polymerharz-3D-Drucker von BMF ins Spiel.

Die 3D-gedruckte Komponente ermöglichte eine Verbesserung des Nähgeräts. (Bild: BMF)

Die Genauigkeit der BMF-Drucker in kleinem Maßstab bedeutet, dass wir drei verschiedene Teile ausprobieren konnten, um die ideale Passform zu finden. Dadurch konnte unser Gerät schließlich wie geplant funktionieren, ohne dass die Kosten und die Zeitverzögerung für die Bearbeitung des Teils anfielen. Dies hat dazu geführt, dass wir erste Tests durchführen und die Entwicklung eines einzigartigen medizinischen Geräts in der Gewissheit vorantreiben konnten, dass die gedruckten BMF-Teile dem Design entsprechen und durchweg präzise sind.“, erklärt Alex Berry.

Laut BMF wird der 3D-Druck auch künftig für Fortschritte in der Medizintechnik sorgen und zu der Verbesserung von in der minimal-invasiven Chirurgie benötigten Instrumenten beitragen.

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*Titelbildnachweis: SURGICAL SOLUTIONS

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