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3D-Druck lässt Audi-Autositz atmen

Am 29. September 2023 von Astrid Z. veröffentlicht
Audi

Additive Fertigung und Automobilbranche kommen mittlerweile nicht mehr ohne einander aus. Wenn wir über Autos sprechen, beziehen wir uns im Allgemeinen auf den Motor, die PS und das Außendesign. Entscheidend für Komfort und Sicherheit ist aber auch die Innenausstattung, zum Beispiel der Autositz. Nicht nur für lange Roadtrips, sondern auch für die täglichen Fahrten ist ein bequemer Sitz wichtig. In den letzten Jahren hat sich der Schwerpunkt im Design und in der Herstellung von Autositzen Richtung Innovation verlagert und der 3D-Druck, insbesondere der großformatige 3D-Druck, zeigt ein revolutionäres Potential. Ein Beispiel dafür ist ein neues Projekt mit dem Namen „Concept Breathe“, das einen Audi-Autositz zum Atmen bringt.

Die Idee entstand in einer dreiseitigen Zusammenarbeit zwischen Studenten der Kunsthochschule Braunschweig, dem deutschen Automobilhersteller Audi und BigRep, einem auf großformatigen 3D-Druck spezialisierten Unternehmen. Das Ziel? Autositze neu zu erfinden, inspiriert von der Idee, dass das Auto der Zukunft mehr sein könnte als nur eine Maschine. Auf diese Weise soll der 3D-gedruckte Autositz zu einem Element werden, das auf unsere Handlungen reagiert und zu einem Organismus, der in Harmonie mit dem Fahrer „lebt und atmet“, wie die Projektmitglieder erklären. Es sei darauf hingewiesen, dass Audi diese Idee bereits mit seiner „Klara“-Konzeptstudie im Jahr 2017 erforscht hatte, bei der es darum ging, ein reaktionsfähiges Auto zu schaffen, das zu atmen scheint. Im Gegensatz zu diesem Konzept ermöglicht der Einsatz des 3D-Drucks als Produktionswerkzeug nun jedoch die Schaffung bisher unvorstellbarer Formen.

Die ersten Designs des „Concept Breathe“ für den Audi-Autositz.

„Concept Breathe“ haucht Audi-Autositz Leben ein

Das Team hinter „Concept Breathe“, bestehend aus zehn Studenten der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig, nutzte innovative algorithmische und parametrische Designprinzipien. Darüber hinaus nutzten sie die großformatige 3D-Drucktechnologie von BigRep, um den Sitzprototyp zum Leben zu erwecken. Die Struktur wurde mit dem BigRep ONE 3D-Drucker erstellt, der ein Fertigungsvolumen von bis zu einem Kubikmeter hat. Diese Technologie ermöglichte es, die komplexe organische Form des Sitzes zu produzieren und einen Prototyp im Maßstab 1:1 zu erstellen.

Der Sitz besteht aus einer 3D-gedruckten Struktur und 38 maßgeschneiderten aktiven Komponenten, die einen haptischen und visuellen Atmungseffekt erzeugen. Das Designteam erklärt, dass die aktiven Komponenten in Rot „die Fähigkeit des Sitzes erhöhen, auf wechselnde Fahrbedingungen zu reagieren, aber vor allem die Identifikation des Benutzers mit dem belebten Objekt durch Atmungsbewegungen verstärken sollen.“ Wichtiger Verbündeter in diesem Projekt war der großformatige 3D-Druckt. Damit war es möglich,  dieses innovative Design zu verwirklichen und  die großen Strukturen in einem Stück herzustellen. Das hat die Montagezeit und die Kosten erheblich reduziert.

Das Projekt „Concept Breathe“ ist ein Beispiel dafür, wie der 3D-Druck die Automobilindustrie verändert, indem er bisher undenkbare Designs ermöglicht und die Herstellung komplexer Komponenten optimiert. So wird die 3D-Drucktechnologie zu einem grundlegenden Werkzeug für Innovationen im Automobildesign und in der Fertigung, vom Rapid Prototyping bis hin zu Endverbrauchsteilen. Weitere Informationen über das Projekt „Concept Breathe“ finden Sie HIER.

The seat inside the BigRep 3D printer and the finished concept.

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*Bildnachweise: BigRep / Hochschule für Bildende Künste Braunschweig 

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