Der 3D-Druck von Holz wird für umweltfreundlichere Leuchten eingesetzt

Obwohl der 3D-Druck vor allem für Polymere und Metalle bekannt ist, erweitert er mehr denn je seinen Horizont, wenn es um die Entwicklung von Materialien geht. Dies gilt vor allem, wenn es um nachhaltigere Materialien geht. Und was könnte umweltfreundlicher sein als Holz selbst? Zumindest ist das der Gedanke von Forust und Desktop Metal. Mit der Veröffentlichung des Shop System™ – Forust Edition wollen die Unternehmen den 3D-Druck von Holz in hohen Stückzahlen und zu erschwinglichen Preisen durch Binder-Jetting ermöglichen. Die Technologie wurde bereits für eine Reihe von Projekten eingesetzt, darunter die Herstellung von 3D-gedruckten dekorativen Pendelleuchten namens Cocoon in Zusammenarbeit mit den Designern HagenHinderdael.

Wie bereits erwähnt, ist Cocoon die Idee von Forust und HagenHinderdael, einem preisgekrönten Kreativbüro, das in seinen immersiven Installationen geeignetes Design und innovative Technologie kombinieren möchte. Unter der Leitung von Sofia Hagen und Lisa Hindardael verfolgt das Unternehmen einen Ansatz, der die Beziehung zwischen immersiver Kunst und biophilem Design erforscht, ein Konzept, das an und für sich darauf abzielt, die Verbindung zwischen Mensch und Natur in Gebäuden zu verbessern. Dies wurde durch die Kreation von Cocoon erreicht, einer 3D-gedruckten, nachhaltigen, dekorativen Hängeleuchte, die Holzabfälle in ein organisches, technologisch fortschrittliches Licht verwandelt.

Der fertige (links) und unfertige (rechts) Cocoon (Bild: Anders Gramer)

Holz-3D-Druck für Cocoon

Cocoon ist das Ergebnis einer Vielzahl unterschiedlicher Konzepte. Das ultimative Ziel war es jedoch, eine Leuchte zu schaffen, die nicht nur nachhaltig ist, sondern auch einer organischen Struktur ähnelt, was auf die verwendeten natürlichen Materialien zurückzuführen ist. Und das wurde auch erreicht. Dank des Einsatzes von Forust und der innovativen Holz-3D-Drucktechnologie von Desktop Metal wurde Cocoon mit einem innovativen Verfahren entwickelt, das den Holzabfall reduziert.  Das fertige Teil ist also nicht nur umweltfreundlich, sondern auch vollständig abbaubar.

Das Teil wurde so entworfen, dass es wie eine organische Struktur aussieht und insbesondere die Form eines Kokons aus der Natur annimmt. Es wurde in einem Binder-Jetting-Verfahren hergestellt, bei dem Schichten aus Holzpulver mit Lignin verbunden werden, einem komplexen, aus Pflanzen gewonnenen Polymer, das ein wichtiges Strukturmaterial im Stützgewebe der meisten Pflanzen ist. Dieses Verfahren ist also nicht nur ein Hochgeschwindigkeits-3D-Druckverfahren für Holz, mit dem sogar Endverbrauchsteile hergestellt werden können, sondern auch zerstörungsfrei für die Ökologie des Planeten. In diesem speziellen Fall ist das resultierende Teil ein 250 mm x 460 mm großer Cocoon, der in zwei Ausführungen erhältlich ist und nach dem Druck von Hand gebeizt und veredelt werden kann, einschließlich der Veredelung mit einer Vielzahl von Holzarten wie Naturholz, Eiche, Teak und Walnuss.

Die Form der Leuchte ist eine Hommage an die verwendeten Naturmaterialien (Bild: Anders Gramer)

Die Schale dient auch als Schutzhülle für die integrierte OLED-Lichtquelle. Das OLED-Panel besteht aus einer schlanken Technologie, die „erdschonend“ ist und zu 85 % aus Glas mit einem ausgewogenen Anteil an organischen Materialien und ungiftigen Metallen hergestellt wird. Darüber hinaus konnte HagenHinderdael bei der Herstellung der Cocoon Materialien verwenden, die andernfalls auf der Mülldeponie gelandet wären. Das Ziel der Leuchte ist es, die Menschen dazu zu bringen, über die Standards des Produktdesigns hinaus zu denken und zu sehen, wie neue Technologien und Prozesse dazu beitragen können, nachhaltigere Initiativen für die Beleuchtung der Zukunft zu schaffen.

Ein genauerer Blick auf das Shop System ™ Forust Edition

Der Schlüssel zum Erfolg dieser schönen dekorativen Leuchte liegt natürlich in der verwendeten Technologie. Das Shop System™ Forust Edition ist, wie der Name schon sagt, eine Version des meistverkauften Shop System™, die für den Druck mit unbearbeitetem Sägemehl aus der Holzindustrie angepasst wurde. Wie bereits erwähnt, verwendet es das Binder-Jetting-Verfahren, eine Technologie, die sich aufgrund ihrer Geschwindigkeit und Produktionsmöglichkeiten immer größerer Beliebtheit erfreut und die Erstellung komplexer Holzdesigns ohne Stützen ermöglicht. Darüber hinaus ist die Maschine selbst in der Lage, Teile innerhalb eines Baukastens von 350 x 222 x 200 mm (13,8 x 8,7 x 7,9 Zoll) bei einer Druckgeschwindigkeit von bis zu 1.6000 cc/h oder etwa 21 mm in z-Höhe pro Stunde zu erstellen.

Das Shop System™ Forust Edition (Bild: Desktop Metal)

William McDonough, Architekt und Autor des Buches „Cradle to Cradle“, kommentierte die Technologie wie folgt: „Der bedarfsgesteuerte 3D-Druck von Holz aus natürlichen Abfällen ist ein Wendepunkt. Indem Forust es Millionen von Bäumen ermöglicht, in ihren Wäldern zu verbleiben, bringt es eine hochentwickelte Technologie für die kreisförmige Technosphäre auf den Markt. Wir haben gerade erst damit begonnen, ihre nützlichen Potenziale zu erforschen, aber es ist klar, dass sie immens sind. Und mit Cocoon können wir die Relevanz dieser Technologie für eine Vielzahl von Anwendungen sehen, darunter natürlich auch die Herstellung von schönen, funktionalen Holzteilen.“

Mehr über das Shop System™ Forust Edition und andere innovative Binder Jetting-Lösungen von Desktop Metal erfahren Sie in unserem exklusiven Video mit dem Unternehmen auf der Formnext 2022. Außerdem können Sie HIER mehr über Cocoon herausfinden.

Was ist Ihre Meinung zu den aus Holz mittels 3D-Druck hergestellten Leuchten? Würden Sie solch eine Leuchte in Ihrem Zuhause aufhängen? Teilen Sie es uns mit und kontaktieren Sie uns. Möchten Sie eine Zusammenfassung der wichtigsten Neuigkeiten im 3D-Druck und der Additiven Fertigung direkt und bequem in Ihr Postfach? Registrieren Sie sich jetzt für unseren wöchentlichen Newsletter und folgen Sie uns auf Facebook und Twitter um stets auf dem Laufenden zu bleiben! Außerdem sind wir auch auf LinkedIN und auf Youtube zu finden.

*Titelbildnachweis: Anders Gramer