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Die Anwendungen vom 3D-Biodruck bei Cellbricks

Am 8. October 2018 von Jacqueline O. veröffentlicht

Der 3D-Biodruck gilt schon länger als eine der Schlüsseltechnologien zur Lösung einer Vielzahl von medizinischen Herausforderungen. 3D-gedruckte Zellstrukturen, welche menschliches Gewebe und sogar Organe simulieren verändern bereits jetzt die Art und Weise, wie Forscher und Ärzte in der Medizin handeln. Der 3D-Druck lebender Zellen kann bei Rückenmarksverletzungen helfen, Transplantationen ermöglichen… Und mit der Technologie wachsen auch die Anwendungen stetig.

Das Unternehmen Cellbricks hat sich ebenfalls dieser Technologie gewidmet mit der Vision, zur Verbesserung der menschlichen Gesundheit beizutragen indem Sie dabei helfen, synthetische Organe in die Realität umzusetzen. Tierversuche könnten überwunden und die medizinische Behandlung revolutioniert werden, so das Unternehmen. Um mehr über die Idee und den 3D-Biodruck bei Cellbricks zu erfahren haben wir uns mit Lutz Kloke, Ceo und Gründer unterhalten.

3DN: Können Sie sich kurz vorstellen und uns von der Idee von Cellbricks erzählen?  

Cellbricks entwickelt eine Bioprinting-Technologie, die das 3D Drucken von komplexen biologischen Materialien ermöglicht. Wir sind spezialisiert auf Bioprinting Services und produzieren biologische Strukturen nach Kundenwunsch, genauso wie standardisierte Serienprodukte. Unser Fokus liegt dabei auf der Fertigung von Mini-Organen, physiologische Gewebekulturen und Scaffolds. Cellbricks beherrscht das komplette Repertoire von der Erzeugung der CAD-Architektur über den Druck des biologischen Objekts bis zu Zellkulturtechniken und Analytik. Mit Hilfe dieser Technologie möchte Cellbricks sich als Partner von innovativer biotechnologischer Forschung und Entwicklung am Markt etablieren.

3D-Biodruck bei Cellbricks

Das Team von Cellbricks

3DN: Wie funktioniert Ihre Technologie und welche Materialien nutzen Sie bei Cellbricks?

Cellbricks hat ein Stereolithographie-Verfahren entwickelt, bei dem mit Biopolymeren und lebenden Zellmaterial gedruckt werden kann. Das Ergebnis ist ein schneller, hochaufgelöster Druck aus mehreren Materialien/Bioinks. Neben der Möglichkeit den Druckbereich und die Anzahl der Bioinks einfach zu erweitern, können erstmals im 3D-Bioprinting Mikrogefäße gedruckt werden. Cellbricks ist der weltweite First Mover auf diesem Gebiet und erreicht im Gegensatz zu seinen Wettbewerbern eine 5-10 fache Präzision von bis zu 25 µm und ist dabei wesentlich schneller.

3DN: An welchen Projekten arbeiten Sie momentan und was sind Ihre nächsten Ziele?

Wir möchten weiter wachsen und unsere technische Entwicklung vorantreiben. Aktuell arbeiten wir im Bereich 3D-Zellkultur und F&E. Das langfristige Ziel ist, in der Zukunft ein fertiges Organtransplantat drucken zu können. Damit würde Cellbricks in die Regenerative Medizin vordringen und einen potentiellen Ersatz für fehlende Spenderorgane entwickeln.

3D-Biodruck bei Cellbricks

3DN: Aus welchen Bereichen kommen Ihre Kunden?

Unsere Kunden kommen aus allen Bereichen der biologischen Forschung und regenerativen Medizin. Aufgrund der Möglichkeiten unserer Technologie arbeiten wir aktuell mit der pharmazeutischen Industrie, forschenden Institutionen, wie Instituten, Kliniken und Universitäten, sowie der biologischen Grundlagenforschung zusammen.

3DN: Wie sehen Sie die Zukunft des Biodrucks?

Bioprinting wird im Laufe der Zeit ein integrativer Bestandteil unseres Lebens werden. Ich bin mir sicher, dass die Technologie Einzug in den medizinischen Kanon halten wird. Bioprinting wird als Behandlungsstrategie bei Organersatz oder Gewebeschäden in Zukunft eine große Rolle spielen. Dabei wird Bioprinting hoffentlich – in Teilen oder gänzlich – das humane Spenderorgan ersetzen. Durch eine Eigenspende des Patienten könnte Material gewonnen werden, das als Grundlage für den Druck eines physiologischen Ersatzes dient. Nach einer entsprechenden Testung könnte der Druck implantiert werden, idealerweise ohne eine Abstoßungsreaktion.

3D-Biodruck bei Cellbricks

Erstellung des gewünschten CAD-Modells

Diese skizzierte Evolution wird nicht abrupt, sondern in unterschiedlichen Stufen stattfinden. Dabei werden wahrscheinlich zuerst kleinere Implantate getestet, die keine lebenserhaltenden Funktionen haben und eher eine kosmetische Verwendung haben. In späteren Stufen werden die Transplantate in ihrer Größe und Funktion komplexer.

3DN: Haben Sie noch abschließende Worte für unsere Leser?

 Für den Leser klingt das Thema bis jetzt noch nach Science Fiction – sterile Räume, automatisierte Technologie und Raumschiffe im Hintergrund. Zugegeben, soweit ist Bioprinting noch nicht. Es können noch keine lebenserhaltenden Transplantate erzeugt werden. Bis jetzt steckt die Technologie in einem Entwicklungsstadium. Aber wir sollten bereits heute die Möglichkeiten diskutieren und natürlich die Konsequenzen der Anwendung diskutieren. Je eher wir vorab Rahmenbedingungen schaffen, desto weniger werden wir von neuen Technologien überrascht. Zum jetzigen Zeitpunkt können wir uns noch nicht die Chance ausmalen, die eine Kombination aus Additiver Fertigung und Biologie bereiten hält. Trotz allem sollten wir als Gesellschaft bereits heute prospektiv eine zukünftige Anwendung diskutieren, um mit einer schnellen technischen Entwicklung Schritt zu halten.

Mehr Informationen finden Sie auf der offiziellen Website von Cellbricks.

Wo sehen Sie die größten Chancen vom 3D-Biodruck bei Cellbricks? Teilen Sie uns Ihre Meinung mit und hinterlassen Sie uns ein Kommentar unten oder auf FacebookTwitter oder Google+. Und denken Sie daran sich für unseren wöchentlichen Newsletter kostenlos anzumelden, um keine Neuigkeiten im 3D-Druck mehr zu verpassen!

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