Was Sie zum 3D Druck 2017 nicht verpasst haben sollten

2017 war ein Jahr voller Innovationen im 3D-Druckmarkt. Es war besonders geprägt von der Entwicklung der additiven Fertigung im Bereich Metall und neuen Unternehmen auf diesem Markt wie Desktop Metal, Markforged oder HP, das ankündigte, sich in dieser Nische niederzulassen. Der 3D Druck 2017 war auch das Jahr des 3D-Drucks mit Beton, das uns beispielsweise den Bau vieler interessanter Strukturen lieferte. Häuser oder Brücken, die durch die Technologie schneller gebaut werden können:

Januar

Mit dem neuen 3D-Drucker Metal X, der auf der patentierten ADAM-Technologie basiert und ein Volumen von 250 x 220 x 200 mm aufweist, hat Markforged seinen Markteintritt in der addtiven Fertigung mit Metall angekündigt. Es wäre mit etwas weniger als 100.000 Dollar etwa zehnmal billiger ist als die Modelle einiger konkurrierender Unternehmen:

Ein Forscherteam am MIT hat mehrere Experimente zu Graphen, einer Form von Kohlenstoffkristallen, durchgeführt. Durch die Komprimierung konnten sie eine superstarke Variante mit einer Dichte von 5% erzeugen, die zehnmal stärker und 20 Mal leichter war als Stahl. Den vollständigen Artikel finden Sie hier.

Februar

Ferraris F1-Team kündigte an, dass es 3D-Technologien zur Verbesserung ihrer F1-Automotoren einsetzen werde. Die italienische Firma wird neue und innovative Kolbenböden aus Stahllegierung in den Kolben ihres 668-Motors verwenden, in der Hoffnung, dass dies dazu beitragen wird, Ferraris glorreiche Tage wiederherzustellen.

Daqri ist ein amerikanisches Startup, das einen 3D-Drucker entwickelt hat, der mithilfe von Hologrammen druckt. Es ist zudem auch im VR-Markt tätig und fertigt Smart-Brillen und Heads-Up-Displays für Autos. Daqri hat einen sehr schnellen 3D-Druckprozess mit Hologrammen mit Lasern entwickelt, um lichtempfindliches Monomer in festen Kunststoff umzuwandeln. Anstatt das Objekt Schicht für Schicht zu erstellen, kann diese Technologie das gesamte Teil auf einmal drucken.

März

Cazza Construction wird den ersten 3D-gedruckten Wolkenkratzer in Dubai bauen. Dubai möchte in Zukunft 25% seiner Gebäude mit additiven Fertigungsverfahren erstellen lassen. Laut Pläne für dieses Hochhaus soll es eine Höhe von 750 Metern aufweisen. Den vollständigen Artikel finden Sie hier.

Apis Cor, ein russisches Unternehmen, hat es geschafft, ein Haus in nur 24 Stunden mithilfe des 3D-Drucks zu fertigen und dies unter widrigsten Witterungsbedingungen. Die Drucker waren jedoch in der Lage, bei -35 Grad zu arbeiten, so dass am Ende ein 38 Quadratmeter großes Haus additiv gefertigt worden war.

April

Desktop Metal stellte seine ersten zwei 3D-Drucker an, die Metall drucken können und zwar den DM Metal Studio und den DM Production System. So soll der 3D-Druck mit Metall 10x billiger zu fertigen und den Prozess wesentlich schneller zu machen, als er es derzeit ist. Den vollständigen Artikel finden Sie hier.

Adidas und Carbon 3D haben eine Partnerschaft zur Herstellung eines brandneuen 3D-gedruckten Schuhs namens Futurecraft 4D angekündigt. Mit Hilfe von Digital Light Synthesis, einem von Carbon geschaffenen Prozess, wollen die Unternehmen bis 2019 100.000 Paar Schuhe herstellen. Mehr Informationen zu diesem Thema erhalten Sie hier.

Mai

Blackbelt, der Hersteller des 3D-Druckers mit Fließband, sammelte über 100.000 Euro ein, um die Entwicklung seines ehrgeizigen Projekts zu finanzieren. Dieser Drucker soll das Drucken von Objekten mit theoretisch unbegrenzter Länge ermöglichen. Das Förderband wirkt als eine Z-Achse, und eine Schale am Ende des Bandes sammelt die Drucke, sobald sie fertig sind. Dies bedeutet, dass der Drucker arbeiten kann, ohne dass jemand den Prozess unterstützen muss.

Forscher des Lawrence Livermore National Laboratory haben erfolgreich 3D-gedrucktes transparentes Glas hergestellt. Dies ist wichtig, da dies bisher mit traditioneller Fertigung nicht möglich war. Glas ist aufgrund seiner chemischen und Hitzebeständigkeit ein sehr nützliches Material für wissenschaftliche Tests. Hoffentlich führt dies zu erfolgreicheren Experimenten in der Zukunft, die unserem Leben zugute kommen. Den vollständigen Artikel gibt es hier.

GE Additiv, der Hauptaktionäre von Concept Laser und Arcam, investiert 100 Millionen Euro in den Ausbau von Concept Laser. Bis Ende des Jahres 2017 wird die Zahl der Mitarbeiter von 200 auf 300 steigen, und in den kommenden Jahren wird mit dem Verkauf von 10.000 Maschinen gerechnet. Weitere Infromationen zu Concept Laser finden Sie hier.

Juni

Forscher der Universität für Wissenschaft und Technologie Pohang in Südkorea veröffentlichten neue Entwicklungen zum 3D-Druck menschlicher Haut. Sie geben an mithilfe des 3D-Drucks eine auf Kollagen-basierte Haut mit einer Polycaprolacton (PCL)-Membran hergestellt zu haben. Diese aufregende Entwicklung kann zu einer besseren Behandlung von Brandopfern und zur Prüfung von Medikamenten auf der Haut führen.

GE stellt einen neuen Drucker vor, den ATLAS. Dieser Drucker hat eine riesiges Bauvolumen von 1000 x 1000 x 1000 mm. GE gab bekannt, dass es nur wenige Tagen nach der Ankündigung Aufträge im Wert von 31 Millionen Dollar erhalten habe. Der Drucker ist für den Einsatz in der Luftfahrtindustrie bestimmt.

Formlabs stellte in diesem Jahr seinen ersten SLS-Drucker, den Fuse 1, vor. Was diesen neuen Drucker so besonders macht ist, dass dieser 3D-Drucker rund 20-mal billiger als der Branchendurchschnitt. Der Drucker wird 9.999 US-Dollar kosten und soll Mitte 2018 ausgeliefert werden. Den vollständigen Artikel finden Sie hier.

Juli

Forscher der ETH Zürich  haben ein 3D-gedrucktes Herz aus Silizium entwickelt. Komplexe Teile des Herzens mussten mit einem 3D-Drucker erstellt werden, da sie nicht mit anderen Methoden erstellt werden konnten. Diese Herzen hielt jedoch nur etwa 3.000 Schläge oder etwa 30-45 Minuten. Die Herausforderung besteht nun darin, Herzen aus Materialien herzustellen, die dem Druck menschlicher Organsysteme für längere Zeit widerstehen können. Weitere Informationen zu diesem interessanten Themen finden Sie hier.

August

Made In Space enthüllte Pläne für die Erstellung von Systemen, mit denen große Strukturen im Weltraum mit ihrem Archinaut-Projekt dreidimensional gedruckt werden können. Das Unternehmen hat seine Drucker in Antigravitations-Simulatoren getestet. Die Zukunft von Archinaut könnte eine “build-to-order space platform” sein, in welcher Satelliten und Fahrzeuge gedruckt werden können, aber ebenso Reperaturen und die Integration von Hardware erfolgen könnte.

Der Gartner-Bericht 2017 zum Thema 3D-Druck legte seine Prognosen für die zukünftige Einführung und Entwicklung des 3D-Drucks vor. Es wurden 3D-gedruckte Hörgeräte und Prototyping als zwei Bereiche aufgelistet, in denen der 3D-Druck innerhalb von 2 Jahren in den meisten Unternehmen angekommen sein wird. Weitere Informationen zu diesem spannenden Thema und weitere Prognosen finden Sie hier.

September

Der neue T3D Mini-Drucker ist beeindruckend, weil er in mehreren Farben drucken und mithilfe des Smartphones drucken kann. Der T3D-Drucker macht es zudem möglich, das Objekt ohne Abdeckung zu drucken, da hier kein Laser verwendet wird. Die erfolgreiche Kickstarter-Kampagne bedeutet, dass das Unternehmen in naher Zukunft mit dem Versand einiger seiner Drucker beginnen wird.

Der 3D-Druckerhersteller Layer One enthüllte seine neueste Maschine, den Atom 3. Der Unterschied zwischen dem Atom 3 und anderen Druckern besteht darin, dass dieser Drucker FDM und Stereolithografie miteinander kombiniert. Dies ermöglichtden Druck zu Kosten mit FDM, mit der Qualität von SLA. Ein ausführliches Interview zu diesem Thema finden Sie hier.

Oktober

Forscher der neuseeländischen Massey University haben einen neuen 3D-Drucker hergestellt. Dieser Drucker ist speziell, da er Hornhaut in 3D drucken kann, die dann Menschen transplantiert werden kann. Der Drucker erstellt diese Hornhäute aus Hoki-Fischschuppen, die früher als Abfallprodukt weggeschmissen wurden. Es gibt schätzungsweise 10 Millionen Menschen, die weltweit eine Hornhauttransplantation benötigen, daher könnte diese Entdeckung weitreichende Auswirkungen haben. Mehr zum Thema, wie man aus Fischschuppen Hornhaut druckt, erfahren Sie hier.

Amazon gab in diesem Jahr die Übernahme von Body Labs bekannt, einem Startup, bei dem 3D-Technologie zum Scannen des gesamten Körpers einer Person verwendet wird. Dies ermöglicht es, Kleidung virtuell anzuprobieren. Der Deal ging für etwa 60 Millionen Dollar über die Bühne.  Weitere Informationen zu Body Labs finden Sie hier.

November

Das vietnamesische Sicherheitsunternehmen Bkav verwendete eine 3D-gedruckte Maske, um die Gesichtserkennung des iPhone X zu umgehen. Die in 3D-gedruckte Maske habe Gesamtkosten von 150 $ (ca. 127 €) und basiere laut Bkav auf verschiedenen Materialien, nämlich Plastik, Silikon, Papier und Make-up. Hierfür sei ein beliebter 3D-Drucker verwendet worden.

HP kündigte einen neuen 3D-Drucker namens Jet Fusion 4210 an. Dieser Drucker wurde für die industrielle 3D-Produktion entwickelt und zielt darauf ab, die Betriebskosten zu senken und gleichzeitig das Produktionsvolumen zu erhöhen. Mit dem Drucker sollen 65% der Kosten pro Stück gegenüber anderen konkurrierenden Technologien zu sparen. Weitere Informationen zu diesem Modell finden Sie hier.

Ingenieure am MIT entwickelten einen FDM 3D-Drucker, der zehnmal schneller druckt als der durchschnittliche Drucker. Dieser außergewöhnliche Drucker verwendet einen neuen Extruder mit einem Laser (wie bei SLS) und einen neuen Schraubmechanismus, um den Druckprozess zu beschleunigen. Den vollständigen Artikel gibt es hier.

Dezember

Formlabs stellte im Dezember sein Color Kit vor, das es dem Nutzer ermöglichen soll, mit dem SLA-Drucker des Unternehmens, dem Form 2 auch in Farbe zu drucken. Die Farbe wird einfach dem Harz hinzugefügt, sodass das Lackieren des Objektes wegfällt.

Eine Studie, die vom Lawrence Livermore National Laboratory (LLNL) in Zusammenarbeit mit dem MIT, der University of Rochester und der UC Berkley durchgeführt wurde, zeigt, wie der Einsatz von Hologrammen den Druckprozess deutlich beschleunigen kann. Dies könnte in Zukunft zu einem viel schnelleren 3D-Druck führen.

Forscher der ETH Zürich haben eine biokompatible Tinte für den 3D-Druck aus lebenden Bakterien entwickelt. Dieser Durchbruch könnte zur Produktion biomedizinischer Zellulose oder biologischer Materialien führen, die toxische Substanzen zerstören können.

Welche Nachricht zum Thema 3D Druck 2017 war für Sie dieses Jahr am überraschendsten?

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