menu

„Gigantomania“: 120kg schwerer, 3D-gedruckter Porsche aus Familienprojekt

Am 20. Januar 2025 von Kaja F. veröffentlicht

Mit der Einstellung, aus Fehlern zu lernen, konsequent zu trainieren und alles in Frage zu stellen, verschiebt Porsche immer wieder die Grenzen des Machbaren im Automobilbereich. Dieser Ansatz spiegelt sich auch in einem bemerkenswerten Vater-Sohn-Projekt aus Deutschland wider. Denn das Vater-Sohn-Duo aus Lüdenscheid gründete Anfang des Jahres das Projekt „Gigantomania“. Ihr Ziel war es hierbei, einen Porsche 911 im Lego-Stil mittels 3D-Druck nachzubauen, mit einem beeindruckenden Endgewicht von 120 Kilogramm. Nun ist es ihnen gelungen, das ehrgeizige Vorhaben fertig zu stellen und wir können das 3D-Modell endlich bestaunen.

Der Tüftler Jeremy Lacroix und sein elfjähriger Sohn schufen einen XXL-Nachbau, inspiriert von Lego-Klemmbausteinen, im Maßstab eins zu zwei. Insgesamt besteht der 3D-gedruckte Porsche aus 2704 Teilen, misst etwa zwei Meter in der Länge und bringt außerdem 120 Kilogramm auf die Waage. Aber wie kam es zu der Idee den 3D-gedruckten Porsche herzustellen? Das Vater-Sohn-Team verrät uns, dass Alan die Vision hatte, den ikonischen Porsche 911 nachzubauen, während Jeremy als Lego-Fan den modularen Ansatz einbrachte. „Uns hat begeistert, wie wir unsere beiden Leidenschaften kombinieren können: das Design eines klassischen Autos und die kreative Welt von Lego. So wurde es ein Projekt, das uns nicht nur technisch gefordert, sondern auch sehr viel Spaß gemacht hat“, verraten uns die beiden.

Das Spielzeugmodell im Vergleich zu dem 3D-gedrucktem XXL Porschenachdruck. (Bild: Kevin Laube)

Für den 3D-Druck haben sich Vater und Sohn entschieden, da dieser die Möglichkeit bot, Ideen individuell umzusetzen. ,,Er erlaubt uns, Teile direkt zuhause zu entwerfen und herzustellen, was für ein Vater-Sohn-Projekt ideal ist. Der modulare Lego-Stil war durch 3D-Druck perfekt realisierbar, da wir mit kleinen, wiederholbaren Bauteilen arbeiten konnten. Außerdem war es faszinierend, gemeinsam mit der Technologie zu experimentieren und immer wieder Verbesserungen vorzunehmen“, erklären sie uns. Für das „Gigantomania“-Projekt wurde ein Anycubic-3D-Drucker eingesetzt. Zudem betrug die Druckzeit insgesamt 3600 Stunden, sodass der Porsche bis Ende 2024 fertiggestellt werden konnte. Dies bedeutet darüber hinaus, dass der Drucker beinahe rund um die Uhr im Einsatz war, was Materialkosten von etwa 4000 Euro verursachte. „Für den Großteil des Modells haben wir PLA eingesetzt, ein nachhaltiges und leicht zu verarbeitendes Material. Für stabilere Teile haben wir PETG verwendet, und die Reifen bestehen aus flexiblem TPU, das eine realistische Optik und Haptik bietet. Es war spannend, verschiedene Materialien in einem Projekt zu kombinieren“, erklärt Jeremy Lacroix, gebürtiger Franzose, der als Produktmanager bei Kostal arbeitet.

Das Projekt brachte aber auch Schwierigkeiten mit sich. ,,Eine der größten Herausforderungen war es, die Teile so zu designen, dass sie modular und stabil sind, gleichzeitig aber den Detailreichtum des Porsche 911 bewahren. TPU für die Reifen zu drucken, war eine weitere Hürde, da flexible Materialien besondere Einstellungen erfordern. Hinzu kam die Herausforderung, so viele Teile exakt aufeinander abzustimmen – da waren Geduld und Teamarbeit gefragt. Doch gerade diese Schwierigkeiten haben uns als Team gestärkt“, berichten Vater und Sohn rückblickend. Die Leidenschaft des Duos endet hier aber noch nicht, denn nach Abschluss des Porsche-Projekts arbeiten sie bereits an einem neuen Vorhaben, welches bislang geheim bleibt. Zudem befindet sich „Gigantomania“ im Gespräch mit LSM, um mit 3D-gedruckten Utensilien am Bausatz-Festival 2025 teilzunehmen. Dank des Projektes sind Vater und Sohn vom Hobby zudem ins Gewerbe gekommen und haben viele Anfragen für 3D-Druckprojekte erhalten.  

Links die 3D-gedruckten Reifen, rechts die Technik im Inneren des Autos. (Bild: „Gigantomania“)

Das Ziel ist es nun, weitere Projekte in ähnlichem Stil zu realisieren und Fans weiterhin zu begeistern. Darüber hinaus möchte das Vater-Sohn-Team zeigen, was man mit Technik, Kreativität und Teamwork erreichen kann. ,,Für uns steht der kreative Prozess und die Verbindung als Vater-Sohn-Team im Mittelpunkt. „Gigantomania“ ist mehr als nur ein Hobby – es ist eine Möglichkeit, gemeinsam Zeit zu verbringen, kreativ zu sein und etwas zu erschaffen, das uns stolz macht. Wir hoffen, dass unser Projekt andere dazu inspiriert, ihre eigenen Ideen umzusetzen und den Spaß an Technik und Design zu entdecken. Es ist ein Abenteuer, das uns als Familie noch enger zusammengeschweißt hat.“, betont Jeremy Lacroix.  Mehr über „Gigantomania“ erfahren Sie HIER

Was halten Sie von „Gigantomania“ und dem 3D-gedruckten Porsche? Lassen Sie uns dazu einen Kommentar da, oder teilen Sie es uns auf Facebook oder LinkedIN mit. Wenn Sie mehr zum 3D-Druck in der Automobilbranche lesen möchten, schauen Sie auf unserer Landing Page vorbei. Möchten Sie außerdem eine Zusammenfassung der wichtigsten Neuigkeiten im 3D-Druck und der additiven Fertigung direkt und bequem in Ihr Postfach erhalten? Dann registrieren Sie sich jetzt für unseren wöchentlichen Newsletter.

*Titelbildnachweis: Kevin Laube

Teilen Sie Ihre Meinung

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

de_DEen_USes_ESfr_FRit_IT
Bleiben Sie auf dem Laufenden
Erhalten Sie jeden Mittwoch eine Zusammenfassung der neusten News rund um den 3D-Druck