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Zimple und der 3D-Druck ohne toxische Abgase

Am 30. März 2017 von Raphael S. veröffentlicht
Zimple

Die Jungs von Zimple haben erst kürzlich ihre Kickstarter-Kampagne gestartet und bereits ihr Finanzierungsziel erreicht. Das Projekt Zimpure soll den Zweck verfolgen, toxische Abgase zu reduzieren, die während des Druckvorgangs frei werden. Nicolas und Antoine haben deshalb ein Filtersystem für den 3D-Druck entwickelt, welches die giftigen Emissionen während des Druckens fast komplett eliminiert. Besser ausgedrückt: Zimpure könnte ein idealer Zusatz für sämtliche FDM-Drucker sein! Wir haben die beiden Erfinder interviewt um mehr über dieses Projekt zu erfahren.

Könnt ihr euch und Zimple kurz vorstellen?

Zimple

Antoine und Nicolas

Nicolas und Antoine, sehr angenehm! Wir sind zwei Freunde aus der Schule und studieren zusammen in Paris.

Ich bin Nicolas und liebe es schon von klein auf, Dinge zu schaffen und Ideen umzusetzen. Als ich zum ersten Mal mit dem 3D-Druck und dem 3D-Design in Berührung kam, war das wie eine Befreiung für meine Kreativität. Ich liebe Projekte, die Elektrotechnik und Mechanik vereinen, schließlich kann ich mein Wissen anwenden, das ich mir während meines Ingenieurstudiums angeeignet habe.

Und mein Name ist Antoine! Erst vor kurzem bin ich mit dem 3D-Druck in Berührung gekommen, jedoch haben mich diese Technologie und die vielen Möglichkeiten sofort fasziniert. Im Grunde beschäftige ich mich mit der Webentwicklung und dem Unternehmertum selbst. Durch meine Expertise in diesen Bereichen ergänzen wir uns gegenseitig und bilden ein super Team.

Könnt ihr uns erklären, wie es zur Idee von Zimpure kam?

Das Projekt Zimpure enstand direkt nach der ersten Erfahrung mit den Emissionen vom 3D-Druck. Vor drei Jahren habe ich mir einen Prusa i3 zugelegt,  diesen neben mir auf dem Tisch installiert und gleich angefangen zu drucken. Nach ca. 20 Minuten bekam ich starke Kopfschmerzen, daneben ein Stechen in den Augen und ein seltsames Gefühl im Hals. Schließlich war ich nicht der einzige, dem das passiert ist.

Zimple

Das Zimpure Filtersystem angeschlossen an einen Ultimaker

Schnell habe ich realisiert, dass beim Aufschmelzen von Plastik giftige Gase und Nanopartikel frei werden. Demzufolge habe ich mir eine kurzfristige Lösung überlegt und den Drucker nah ans Fenster gestellt, das war allerdings ziemlich unangenehm während des Winters und wenn es regnete. Im Handel gab es zwar einige Lösungen für Filtersysteme, diese waren aber viel zu teuer und für meinen 3D-Drucker ungeeignet. Infolgedessen haben wir uns dazu entschieden, selbst einen Filter zu entwicklen.

Welche speziellen Features bietet euer Filtersystem?

Wir haben eine Lösung geschaffen, die zum einen mit allen Druckern kompatibel ist sowie die Abgase effektiv filtert und zum anderen erschwinglich und kompakt ist.
Anstatt den Drucker in einem luftdichten Kasten zu isolieren, haben wir uns dazu entschieden, die giftigen Partikel direkt dort einzusaugen, wo sie entstehen, nämlich an der Extruderdüse. Genau dort wird das Filament aufgeschmolzen und setzt die giftigen Gase frei.

Um das nun umzusetzen haben wir einen Silikonschlauch mit dem einen Ende an den Zimpure angeschlossen, der für die Absaugung verantwortlich ist. Am anderen Ende ist eine 3D gedruckte Spitze, um den Luftfluss näher an die Extruderdüse zu bringen. Die Befestigung und die Spitze lassen sich für jeden 3D-Drucker individuell anpassen, das System ist somit kompatibel mit allen Geräten.

Zimple

Das Team hat mehrere Tests in einem Forschungslabor durchgeführt

Nichtsdestotrotz waren auch Tests sehr wichtig für uns. Wir wollten herausfinden, wie viel Nanopartikel und Gase beim Drucken entstehen und wie effektiv unser Zimpure nun eigentlich war. Also haben wir uns mit verschiedenen Laboren in Verbindung gesetzt, welche die notwendige Austattung für die Erfassung der Werte haben. Schließlich arbeiteten wir mit dem CEA Saclay Forschunglabor zusammen, um unsere Experimente durchzuführen. Nach vielen Tests und Verbesserungen sind wir am Ziel angekommen: Mehr als 99% der Nanopartikel und 90% der Abgase werden mit dem Zimpure gefiltert.

Welche zukünftigen Entwicklungen stehen bevor?

Auf unserer Homepage möchten wir eine Plattform für die Spitzen des Filtersystems schaffen. Mit der Community möchten wir dann zusammen neue Modelle für diese Teile designen, um die Kompatibilität zu maximieren. Im Grunde genommen möchten wir in Zukunft noch mehr von den vielen Probleme des 3D-Drucks lösen und diese Technologie für jeden zugänglicher machen!

Zimple

Habt ihr noch letzte Worte an unsere Leser?

Wir wissen, dass die Emissionen beim 3D-Druck ein sensibles Thema sind und viele Maker unsere Entwicklung in Frage stellen. Die vielen Diskussionen im Internet bestätigen das, jedoch haben zahlreiche Studien bewiesen, dass es ein ernstzunehmendes Problem ist. Mit Zimpure haben wir strenge Tests in Zusammenarbeit mit dem Forschungslabor CEA durchgeführt und ein offizielles Zertifikat erhalten. Wir hoffen, die Maker-Community schätzt unsere Fortschritte in diesem Gebiet des 3D-Drucks und erkennt, dass wir die Entwicklung unseres Produktes ernst nehmen.

Die Kickstarter Kampagne können Sie hier unterstützen.

Was denken Sie von diesem Filtersystem? Ist es notwendig? Lassen Sie es uns auf unseren Social Media Plattformen Facebook und Twitter wissen!

Ein Kommentar

Nehmen Sie an der Diskussion teil und schreiben Sie uns Ihre Meinung.

  1. Vielen Dank für den Artikel! Mir ist ebenfalls aufgefallen, dass ich beim 3D-Drucken in der Uni häufiger Kopfschmerzen bekomme. Daher habe ich versucht, mich darüber zu informieren. Es ist gut zu wissen, dass dieses Filtersystem mit allen Druckern kompatibel ist. Ich werde daher versuchen, eine solche Absauganlage für unseren Drucker zu kaufen.

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