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Maker Faire Berlin: Interview mit Community-Manager Philip Steffan

Am 28. September 2016 von Alexander H. veröffentlicht

Nach dem Megaerfolg des letzten Jahres findet dieses Wochenende die Maker Faire Berlin zum zweiten Mal statt. Vom 30. September bis zum 02.Oktober haben rund 900 Maker die Chance ihre innovativen Ideen vor einem großen Publikum vorzustellen. Auch Besucherinnen und Besucher dürfen sich auf ein aufregendes Wochenende freuen, wo „mitmachen und miterleben“ ganz groß geschrieben werden. Kurz vor dem Start der Maker Faire hatten wir die Gelegenheit mit Community-Manager und Mitorganisator Philip Steffan zu sprechen.

„Festival für Inspiration, Kreativität und Innovation“

Maker Faire Berlin

Community-Manager der Maker Faire Berlin Philip Steffan

Hallo Philip! Stelle dich doch bitte kurz vor. Was ist deine Aufgabe bei der Maker Faire?

Hallo! Ich bin Philip Steffan, ich bin als Maker vor vier Jahren zur Redaktion des Make-Magazins gestoßen und kümmere mich als Community-Manager bei den Maker Faires in Hannover und Berlin um das Programm und die Aussteller, das heißt, ich lade die Maker zur Veranstaltung ein, stelle das Workshop- und Vortrags-programm zusammen und sorge für die inhaltliche Mischung.

Worum geht es eigentlich bei einer Maker Faire und wie entstand die Idee eine Maker Faire in Berlin zu veranstalten?

Das Konzept kommt ja aus den USA, wo 2006 die erste Maker Faire stattfand, mittlerweile sind es fast 200 pro Jahr auf der ganzen Welt. Wir haben die Idee 2013 nach Deutschland geholt und dort mit der ersten Maker Faire Hannover angefangen, einfach weil unser Verlag dort sitzt und wir das vor Ort ausprobieren wollten. Das Ziel war aber schnell, damit auch in andere Städte zu gehen und da war Berlin als Hauptstadt natürlich die erste Wahl.

Worum es geht: Wir nennen es immer das Festival für Inspiration, Kreativität und Innovation. Maker sind die modernen Kreativen, die mit neuen Werkzeugen und Techniken basteln und erfinden und über das Internet im ständigen Austausch stehen. Dieser Community wollen wir eine Anlaufstelle geben und unsere Besucherinnen und Besucher dafür begeistern, selbst zu Makern zu werden.

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Inwiefern wird sich die Maker Faire 2016 von der letztjährigen Veranstaltung unterscheiden?

Letztes Jahr zur Premiere in Berlin hatten sich Maker an 120 Ständen den rund 8000 Besucherinnen und Besuchern präsentiert, dieses Jahr haben wir uns mit 200 Ständen noch einmal um 40 Prozent vergrößert. An diesen 200 Ständen zeigen etwa 900 Maker ihre Projekte. Wir erwarten und hoffen, dass dieses Jahr bis zu 15.000 Menschen das sehen wollen. 

Als Highlights haben wir diesmal u.a. ein RoboCup-Turnier, also Roboter-Fußball mit humanoiden Nao-Robotern, dazu kommen alle Endzeit-Fans von Filmen wie Mad Max oder Spielen wie Borderlands auf ihre Kosten, wir haben mehrere tolle, liebevoll selbstgebaute Fantasie-Fahrzeuge dabei, die auch auf dem Gelände unterwegs sein werden. Außerdem gibt’s noch eine Musikinstallation, den MR-808, einen großen, mechanischen Nachbau einer Drummachine. Und natürlich sind jede Menge R2D2-Nachbauten unterwegs, da gibt es einen Club, der sich ganz dem Nachbau der Star-Wars-Droiden mit 3D-Drucker und Fräse verschrieben hat. Und noch viel mehr, eigentlich zu viel, um es alles aufzuzählen. 

Wie groß ist die Maker-Bewegung im Raum Berlin und Umgebung und wie siehst du die Entwicklung?

In Berlin geht in dieser Hinsicht sehr viel, ich kann das nicht in Zahlen fassen, aber mehr Hacker- und Makerspaces, Fab Labs und kreative Bastler als hier gibt’s wohl in keiner anderen deutschen Stadt. Ich finde, das kann durchaus noch mehr werden, in dem das ganze Thema Making seinen Weg in andere Räume findet, zum Beispiel in Bibliotheken, Schulen, Museen und so weiter. Es gibt viele Nachwuchsprojekte, um Kindern Programmieren, Elektronik, 3D-Design und so weiter beizubringen, vieles davon wird man auch auf der Maker Faire sehen. Nicht zuletzt wollen wir diese Entwicklung mit der Veranstaltung ja weiter beschleunigen und allen das Gefühl zu geben, dass sie das auch können. Ich hoffe, dass wir nächstes Jahr einige neue Aussteller dabei haben, die dieses Jahr noch Zuschauer waren.

Welchen Stellenwert nimmt der 3D-Druck bei der Maker Faire ein?

Makerspace und 3D-Druck hat schon immer irgendwie zusammengehört. Viele Stände bei der Maker Faire behandeln dementsprechend das Thema 3D-Druck. Besucherinnen und Besucher haben z.B. die Möglichkeit am Stand 11 „3D-Druck für alle“ selbst was auszudrucken oder am Stand 46 am Personenscanner ein 3D-Seflie von sich zu machen.

Ganz spannend finde ich auch das Projekt Future Heritage, das mit einem Lehm-3D-Drucker (von WASP) und 3D-Scans versucht, eine Brücke zwischen traditionellem Handwerk und modernem digitalen Design aufzubauen.

Persönlich verfolge ich die Entwicklung im 3D-Druck mit Interesse, seitdem ich vor vielen Jahren meinen ersten Makerbot Cupcake zusammengebaut habe. Der hat zwar nie so richtig funktioniert, aber daran konnte man noch ganz anschaulich lernen, wie Hard- und Software funktioniert. Im Alltag nutze ich eher den Ultimaker 2 bei uns in der Redaktion.

Ich sehe da bei FDM eine Entwicklung hin zu zuverlässigerem Mehrfahrbendruck, ob mit mehreren Extrudern oder anderen cleveren Verfahren, was natürlich auch Hand in Hand geht mit mehr Auswahl und Qualität beim Filament, beides wird man vor Ort sehen können.

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Ein abschließendes Wort an unsere Leser?

Ich freue mich sehr auf die Maker Faire Berlin, nicht nur weil unser Team und alle Beteiligten so lange daran gearbeitet haben, sondern weil es mich persönlich immer glücklich macht, die ganzen Projekte live zu sehen, dazu die begeisterten Gesichter der Besucher und der Maker, die aus dem Erklären gar nicht mehr raus kommen. Ich hoffe, auch eure Leserinnen und Leser wollen sich das anschauen. Ich glaube, es ist unmöglich, auf einer Maker Faire Langeweile zu haben.

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Fotos: Maker Faire Berlin

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