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L’Oreal und Poietis: Partnerschaft zur Bekämpfung von Haarausfall mit 3D-Bioprinting

Am 6. Oktober 2016 von Alexander H. veröffentlicht

Haarausfall ist der Feind Nummer 1 von Beautyprodukt- und Shampoo-Hersteller L’Oreal. Damit ganze Umsatzquellen nicht komplett verschwinden, hat der französische Riesenkonzern nun eine exklusive Partnerschaft mit Biotech-Startup Poietis geschlossen und plant somit für die Zukunft. Zusammen wollen sie 3D-Bioprinting Maßnahmen erforschen, um das Phänomen Haarausfall zu stoppen.

Kooperation und Symbiose

Poietis ist ein Startup, das sich auf den 3D-Druck mit lebendigen Zellen spezialisiert hat. Im Dezember letzten Jahres konnte das in Frankreich ansässige Unternehmen €2,5 Millionen Kapital sammeln, um deren Aktivitäten im Biodruck weiter zuführen. Mit L’Oreal konnte nun ein sehr finanzstarker Partner an Land gezogen werden, der eine immense Erfahrung in der Haarbiologie aufweist. Die Partnerschaft zwischen Poietis und der F&E-Abteilung von L’Oreal ist ein Austausch von Expertise aus den Bereichen Haarbiologe und 3D-Biodruck – die perfekte Symbiose für das gemeinsame Ziel.

Die Methode

Die Haare werden lichter und nach dem Duschen offenbart der Spiegel immer kahlere Stellen – diese emotionale Erfahrung machen viele Männer und können – von teuren Haartransplantationen abgesehen- nichts machen, doch es gibt Hoffnung! Poietis hat sich das ambitionierte Ziel gesetzt Haarfollikel zu reproduzieren und zwar mit Hilfe der Bioprint-Technik.

Haarausfall

CEO von Poietis, Fabien Guillemot neben einem Bioprinter

Haarfollikel sind die kleinen Organe in den Hautzellen, die die Haare produzieren. Das Harmon Testosteron lässt die Follikel mit der Zeit irreversibel absterben.

Poietis hat bereits Erfolge in der Reproduktion von Hautgewebe erzielen können. Die Methode funktioniert folgendermaßen: Zu erst wird eine digitale Karte erstellt, die festhält, wo und wie die Zellen platziert werden müssen. Mit dieser Anleitung gefüttert, kann sich der Drucker dann an die Arbeit machen. Mikroskopisch kleine Droplets aus „lebendiger“Biotinte werden so Schicht für Schicht mit Hilfe eines hochpräzisen Lasers aufgetragen, bis das gewünschte Organ hergestellt wurde. Klingt irgendwie einfach, aber die Schwierigkeit liegt bislang noch darin lebendigen Gewebe auch am Leben zu erhalten.

Die gleiche Methode wird auch bei der Reproduktion von Haarfollikeln verwendet, mit dem Unterschied, dass Haarfolikel aus 15 verschiedenen Zelltypen bestehen. Follikel wurden auf diese Weise noch nie hergestellt. Erfolg erwartet Poietis frühestens erst in 3 Jahren.

Sobald Haarfollikel reproduzierbar sind, können Mittel erforscht werden, die den Haarausfall stoppen. Der nächste Schritt ist dann die Transplantation von Haarfollikeln, dies sei der „heilige Gral“.

Haarausfall

Vorbereitung der Biomasse, womit Haarfollikel hergestellt werden.

Trotzdem bleibt die Frage offen, warum Menschen zu dieser Methode greifen wollen würden, angesichts der bereits bestehenden und funktionierenden Behandlungsmethoden gegen Haarverlust. Der Preis für Follikel wird ähnlich hoch und wahrscheinlich noch teurer sein. Eins steht bereits fest: Wie viele der Betroffenen werden sich diese Behandlung wirklich leisten können? – Nicht viele.

Mehr Informationen auf der Homepage von Pioetis.

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