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Internationaler Frauentag: Die Stimmen der Expertinnen

Am 8. März 2017 von Raphael S. veröffentlicht

Der Internationale Frauentag steht in vielen Ländern für die Gleichberechtigung der Geschlechter, auch im Bereich der Technologie und der additiven Fertigung. 3Dnatives hat zu diesem Thema drei Frauen interviewt, die sich fest im 3D Druck etabliert haben. Sie sprechen über ihre Karriere und die ersten Schritte in diesem Gebiet, außerdem geben sie Tipps für alle jungen Mädchen, die gerne in dieser Branche arbeiten möchten und teilen uns ihre Erwartungen für die Zukunft des 3D Drucks mit.

Denise Schindler

Frauentag

Denise Schindler ist immer auf der Suche nach innovativen Prothesen

Mein Metier ist der Profi-Radsport, ich nehme an den Paralympischen Spielen und zahlreichen Wettkämpfen teil. Daneben spreche ich ebenfalls als Motivational Speaker auf Kongressen über Grenzerfahrungen und die Kraft des eigenen Willens. Zum 3D Druck bin ich aus Patientensicht gekommen. Als Athletin bin ich ständig auf der Suche nach Innovationen wie Prothesen optimiert werden können, nicht nur aus sportlicher Sicht, sondern auch um die Lebensqualität von behinderten Menschen zu verbessern. Fasziniert von den Möglichkeiten, die diese Branche bietet, kann ich junge Mädchen nur ermutigen, sich mit dieser Technologie auseinanderzusetzen, ihre eigenen Wege zu gehen und sich vor allem von niemandem eingrenzen zu lassen. Sie sollen sich nicht einreden lassen, dass Mädchen das nicht können. Es gibt so tolle Beispiele von Designerinnen, die mit dem 3D Druck Erfolg haben. Er eröffnet eine gänzlich neue Welt an Möglichkeiten für das Design und die Fertigung. Prothesen können wesentlich individueller, schneller und erschwinglicher hergestellt werden als mit den herkömmlichen Verfahren. Das leitet eine wunderbare Zukunft ein, mit weniger Grenzen und Hürden für behinderte Menschen und vor allem für behinderte Kinder.

Julia Körner

Frauentag

Von der Architektur zum Modedesign – Julia Körner

Als Architektin und lehre an der University of California Los Angeles, nebenbei habe ich eine Firma für 3D Druck in Modedesign gegründet. Das Unternehmen bietet Dienstleistungen für die Erstellung von 3D Modellen für Kleidung und Produkte, ich entwerfe jedoch auch eigene Kollektionen und arbeite eng mit anderen DesignerInnen zusammen. Mein Interesse liegt darin, den 3D Druck in der Architektur auf größere Maßstäbe als nur dem Modellbau anzuwenden, und das Spannende an dieser Technologie ist die 1:1 Übersetzung des ‚Digitalen‘ in ein greifbares Produkt. Oft ist es nicht der direkt Weg, der zum Ziel führt: Über mein Architekturstudium wurde ich auf den 3D Druck aufmerksam und 10 Jahre später präsentiere ich meine eigenen 3D gedruckten Kollektionen auf den Modeschauen in Paris. Für einen Beruf in diesem Gebiet braucht man Freude an der Kombination von Handwerk und Maschine, eine Neugier beim Testen von innovativen Technologien aber auch die Ausdauer, digitale Designprozesse auszutüfteln. Die Zukunft sieht für mich vielversprechend aus, neue Materialien und Technologieverfahren ermöglichen die Umsetzung von kreativen Designs. Vielleicht gibt es in naher Zukunft nur noch Mode aus dem 3D Drucker?

Gina Häußge

Frauentag

Gina Häußge hat sich mit ihrem Projekt Octoprint selbstständig gemacht

Ich bin seit meiner Kindheit an der Softwareentwicklung interessiert und habe deshalb auch Informatik studiert, ehe ich in einem großen IT-Consultinghaus als Beraterin tätig war. Zum 3D Druck habe ich Ende 2012 gefunden, als ich das Projekt OctoPrint gestartet habe, ein Open Source Webinterface für Hobby-3D-Drucker. Es ist eine Lösung zur Fernüberwachung des 3D Druckprozesses und mittlerweile widme ich meine ganze Arbeitszeit dafür. Für mich gibt es nur einen Rat an die jungen Mädchen und Frauen, die gerne ein Teil des technologischen Fortschritts werden möchten: Macht es einfach. Lasst euch nicht einreden, ihr wärt seltsam oder anders nur weil ihr euch für die Technologie interessiert und begeistert. Es wird immer Leute geben, die euch deswegen schief anschauen, ob jung oder alt. Lasst euch die Freude an der Technologie nicht nehmen, sondern folgt eurer Neugierde und rückt diesen Leuten wenn nötig das Weltbild zurecht! Die Zukunft sehe ich in einem sehr engen, persönlichen Fokus. Verbesserte Hard- und Software soll auf lange Sicht hin zu einem besseren Nutzererlebnis führen, momentan sind wir noch weit von „Plug&Play“ entfernt. Der aktuelle Trend vieler Druckerhersteller, sich in Preis und damit Qualität ständig zu unterbieten, ist denke ich eher kontraproduktiv.

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