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ECO 3D: Finanz- und Wirtschaftsrückblick Februar

Am 6. März 2017 von Raphael S. veröffentlicht

3Dnatives präsentiert Ihnen mit der Rubrik ECO 3D die hottesten Nachrichten in Wirtschaft und Finanzen aus der 3D Druck-Industrie. Der Markt wächst ständig und der Fortschritt geht unentwegt weiter. Wir stellen Ihnen die aktuellen Investitionen, Finanzberichte, Firmenübernahmen und Expansionsstrategien mit den Big Playern der Branche vor.

Ein Monat der Investitionen für die 3D Druck-Industrie

  • Desktop Metal entwickelt ein personelles 3D Drucksystem, welches in der Lage ist, Metallteile zu drucken. Seit Oktober 2015 hat das Startup schon Investitionen von mehreren namhaften Herstellern wie Stratasys und GE erhalten, jetzt steigt auch BMW (neben Google und Lowe) mit insgesamt $45 Million ein, was die gesamte investierte Summe auf $97 Millionen ansteigen lässt. Der deutsche Automobilriese plant, die Technologie in den Produktionsprozess zu integrieren. Desktop Metal möchte die ersten Drucker noch vor Ende dieses Jahres ausliefern. Zum Bericht…
ECO 3D

BMW möchte die Technologie von Desktop Metal in ihre Produktion intgrieren

  • Polymaker hat in einer Kickstarter Kampagne 2016 ihr erstes Produkt, den Polysher vorgestellt. Dieser soll die Objekte glätten und die Schichten, die beim Druck entstehen, verschwinden lassen. In einer kürzlichen Investitionsrunde, geleitet von einer chinesischen Venture Capital Firma, wurden insgesamt $5 Million gesammelt. Polymaker möchte das Kapital dazu verwenden, ihre Produktionskapazitäten zu erweitern und neue Materialen zu entwickeln. Momentan werden die Geräte noch an die Unterstützer der Kampagne 2016 ausgeliefert, man plant diesen ab Mai 2017 zum Verkauf anzubieten.
  • Sintavia, ein Unternehmen für Parameteroptimierung und Qualitätssicherung in der additiven Metallfertigung, hat in einer zweiten Finanzierungsrunde $15 Millionen von Investor Neff Capital Management bekommen. Die US-Firma ist im Besitz von sechs Highspeed Metalldruckern und setzt seit kurzem CT-Scanner zur Qualitätsprüfung der gefertigten Bauteile ein. Mittlerweile fokussiert man sich auf den Druck mit F357 Aluminium für die Luft- und Raumfahrttechnik. Die Millioneninvestition soll dafür verwendet werden, die Firmenkapazitäten in den Jahren 2017 und 2018 zu erweitern. Zur Pressemitteilung…

https://vimeo.com/158898655

Es wurden laut Berichten in dieser Periode insgesamt $66 Millionen in die 3D-Druck Branche investiert.

Finanzberichte – Die Branche wächst, SLM Solutions schaut nach vorne

  • Das belgische 3D Druck- und Softwareunternehmen Materialise hat seinen Jahresbericht für 2016 veröffentlicht. Der gesamte Umsatz betrug im vergangenen Jahr 114,5 Millionen Euro bei einem Bruttoertrag von 67,7 Millionen Euro, das entspricht einem Anstieg von 12,2% gegenüber dem Vorjahr. Allerdings ist der Jahresfehlbetrag im Vergleicht zu 2015 von 2,86 Millionen auf 3,09 Millionen Euro gestiegen. Für das Fiskaljahr 2017 wird ein Jahresumsatz zwischen 128-134 Millionen Euro erwartet. Zum kompletten Jahresbericht…
  • Im Jahresbericht von 3D Systems geht hervor, dass der Jahresumsatz von $666,2 Millionen im Jahr 2015 auf $633 Millionen gesunken ist. Für das Jahr 2017 erwartet man ein Wachstum von 2-8%, das würden ca. zwischen $643 Millionen und $684 Millionen entsprechen. Zum Jahresbericht…
  • SLM Solutions hat einen vorläufigen Finanzbericht für das Jahr 2016 veröffentlicht. Es wurden ingesamt 130 Laserschmelzanlagen in Auftrag gegeben, das Unternehmen verzeichnet einen vorläufigen Umsatz von  80,7 Millionen Euro. Die Sales sind somit um 22% gegenüber dem Vorjahr 2015 gewachsen. SLM Solutions hat zunächst einen Jahresumsatz von ca. 85-90 Mio. Euro erwartet, allerdings wurde diese Prognose nach der gescheiterten Übernahme  durch GE korrigiert. Laut dem CEO Uwe Bögershausen bleibt SLM Solutions aber trotz des schwierigen Jahres 2016 ein Wachstumsunternehmen. Der gesamte Jahresbericht wird Ende März veröffentlicht.

Weitere finanzwirtschaftliche News: Fehlschläge, Partnerschaften, Prognosen

  • Ein weiterer Fall für fehlgeschlagene Kickstarter Projekte: Tiko hat Ende Februar bekanntgegeben, dass ihr heiß umworbener 3D Drucker nicht lieferbar sei. Mehr als 16.000 Backer haben haben fast $3 Millionen investiert, allerdings wurden angeblich nur 4000 Drucker ausgeliefert – und diese waren unzuverlässig und nicht zufriedenstellend. Die zahlreichen Unterstützer können aber weder auf eine verspätete Lieferung hoffen, noch bekommen sie ihr Geld zurück. In einer Bekanntgabe auf Kickstarter hat das Team zugegeben, dass sie versagt haben. Neben Rückschlägen in der Projektplanung und dem Entwicklungsprozess selbst macht Tiko dabei auch Lieferanten und die „verärgerte Community“ verantwortlich.
ECO 3D

Das Projekt um den Tiko 3D Drucker konnte leider nicht erfolgreich umgesetzt werden

  • Nadav Goshen, der CEO von Makerbot, hat Mitte Februar bekanntgegeben, dass das Unternehmen weitere 30% der Arbeitsplätze streicht. Grund für die bereits dritte Maßnahme zur Entlassung von Mitarbeitern sei eine Umstrukturierung, man möchte den Druck durch kurzfristige Markttrends reduzieren und die gesamte Aufmerksamkeit auf die „wirklich relevanten Produkte für die Kunden“ fokussieren. Makerbot selbst sieht die Entlassung von ca. 80-100 Personen als notwendigen und positiven Schritt nach vorne. Bei den verbleibenden Mitarbeitern soll der Teamgeist und die Zusammenarbeit gestärkt werden.
  • GKN und EOS gehen eine strategische Partnerschaft ein, um die additive Fertigung in der Automobilbranche voranzutreiben. Die britische Aktiengesellschaft GKN ist mit einem Anteil von 16% Weltmarktführer in der Pulvermetallurgie und auf die Implementierung von neuen Technologien sowie der Entwicklung von Metallpulvern im Automotive Sektor spezialisiert. Die EOS GmbH liefert die notwendigen Ressourcen in Form von high-end DLMS Druckern. Die Kooperation soll die Integration der additiven Fertigung in bestehende und zukünftige Produktionsketten fördern und den nächsten Schritt in Richtung Serienfertigung von 3D gedruckten Metallteilen für die Automobilindustrie gehen.
  • Der Schweizer Technologiekonzern Oerlikon kooperiert mit der TU München und der russischen Skoltech in Russland, um die Industrialisierung des 3D Drucks zu vorwärts zu bringen. Geplant ist der Aufbau eines gemeinsamen Instituts, welches an der Produktion von komplexen Bauteilen durch additive Fertigung forschen soll. Die Technologie soll somit interessanter für die Massenproduktion von Bauteilen in Branchen wie Luft- und Raumfahrt, Automobil, Medizin aber auch Energie werden. Zur Pressemitteilung…
  • Die International Data Corporation (IDC) sagt in einer Pressemitteilung voraus, dass sich der Asiatische Markt stark in Richtung 3D Druck orientieren wird. Die Fortschritte in dieser Technologie machen sie für immer mehr Firmen und Personen zugänglich, gleichzeitig nehmen die Anwendungsmöglichkeiten rasant zu. Bis 2018 soll sich der 3D Druck als „Mainstream Technology Market“ etabliert haben. Die Politik unterstützt die additive Fertigung und China agiert als Antrieb für die Weiterentwicklung.
  • Laut einem Bericht von SmarTech Publishing soll es einen gewaltigen Anstieg im Handel von Polymeren und Plastik für den 3D Druck-Markt geben. Bis Ende 2022 prognostiziert das Unternehmen einen Umsatz von ca. $3,2 Milliarden, dabei fallen $1,7 Mrd. auf Photopolymere und $1,4 Mrd. auf Thermoplasten in Form von Filamenten und Pulver. In dieser Periode sollen bis zu 12 300 Kubikmeter Plastikteile gedruckt werden.

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